Finnland

1. Allgemeine Informationen

Kriterien Staat: Finnland Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Finnland
Helsinki
Finnisch, Schwedisch
Euro/EUR
MEZ  +1h
23
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 5.516.224 82.740.888/2017
Fläche (km²) 338.444 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 16,3 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) 93,4 % Finnen, 6,6 % Menschen mit Migrationshintergrund sowie Sonstige (Samen und Finnland-Tataren) Ausländeranteil 4,6 % in 2019 Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Ev. Luth. Kirche Finnland 70,9 %, orthodoxe Kirche Finnland 1,1 %, Religionslos 26,3 %, andere Glaubensgemeinschaften 1,6 % Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 1 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,9 % 99,9 %
Regierungsform Parlamentarische Demokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Parlamentarische Republik mit präsidialen Elementen Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 45.927/2017 44.769/2017
Hafenstädte Der größte Seehafen ist Helsinki, gefolgt von Tuku, Kotka, Hanko, Naantali, Rauma und Porvoo. Der bedeutendste Hafen der finnischen Fischereiflotte ist Kaskinen. Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Norwegen, Russland, Schweden Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,65 /2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 79,0/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 84,7/2016 83,1/2016
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote (%)
58,3/2017
8,7/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
7,2/2014 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 2,7/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
87,5/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .fi .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
132,3/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +358 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
10.663,9 Mill. 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
9.398,9 Mill. 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
6. Januar Epiphanias, Erscheinung des Herrn/Heilige Drei Könige
März/April Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag, Ostermontag
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
1. Mai Fest des Frühlings (entspricht dem dt. Maifeiertag)
Mai/Juni Himmelfahrt, Pfingsten
Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
20.-26. Juni Mittsommerfest
1.Sonntag i. November Allerheiligen
6. Dezember Unabhängigkeitstag, Gedenken zur Gründung Finnlands, Nationalfeiertag
24. Dezember Heilig Abend
25. Dezember Weihnachtsfeiertag
26. Dezember Stephanstag, Erinnerung an das Martyrium d. Heiligen Stephanus

3. Geschichtliche Daten:

1155 Die ersten Missionare aus Schweden kommen nach Finnland. Das Land wird in das schwedische Königreich eingegliedert.
1809 Nach verlorenem Krieg tritt Schweden Finnland an Russland ab. Finnland wird autonomes Großfürstentum, konstitutioneller Monarch ist der Zar, repräsentiert durch einen Generalgouverneur.
1917 Finnland erklärt am 6. Dezember seine Unabhängigkeit.
1919 Die bis zum heutigen Tage gültige Verfassung wird angenommen. Finnland konstituiert sich als Republik mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt.
1939-1940 Die Sowjetunion greift Finnland an, es beginnt der „Winterkrieg“.
1941-1944 Zusammenstöße zwischen finnischen und russischen Truppen lösen den „Fortsetzungskrieg“ aus. Finnland muss einen Teil seines Territoriums an die Sowjetunion abtreten, wird aber zu keiner Zeit von fremden Truppen besetzt und bewahrt seine Unabhängigkeit und Souveränität.
1955 Finnland wird Mitglied der Vereinten Nationen und des Nordischen Rats.
1995 Finnland tritt der Europäischen Union bei.
1999 Finnland wird Mitglied der Europäischen Währungsunion.
2002 Einführung der Euro-Banknoten und Münzen als offizielle Zahlungsmittel.
2008 Marrti Ahtisaari, finnischer Politiker und Diplomat, erhielt für seine Bemühungen zur Lösung internationaler Konflikte den Friedensnobelpreis.
2010 Staat genehmigt Bau von zwei Kernreaktoren, von denen doch nur einer gebaut wird.
Zwischen Helsinki und St. Petersburg wird eine Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke eröffnet.
2014 Unstimmigkeiten der Regierung zur Lizenzverlängerung eines sechsten Atomreaktors.
2018 Ville Niinistö bleibt Staatspräsident.
2019 Juni: Antti Rinne wird neuer Ministerpräsident, tritt aber im Dezember wieder zurück.
Sanna Marin ist als 34jährige Frau die jüngste Ministerpräsidentin in Finnland, zu diesem Zeitpunkt sogar weltweit. Die aus 5 Parteien bestehende Regierung wird ausschließlich von Frauen geführt. Außer in Schweden werden die skandinavischen Länder von Frauen geführt.

4. Helden:

Michael Agricola: Übersetzte das Neue Testament ins Finnische. Sein Todestag (9.4.1557) ist der Feiertag der finnischen Sprache. Es wird offiziell geflaggt.

5. Werte:

  • traditionellen finnischen Werte: ländliche Gegenden, Natur, Stille und ernste, nach innen gekehrte Menschen.
  • Fortschrittsglaube und Naturverbundenheit
  • Nationalstolz
  • Darstellende und bildende Kunst
  • Individualistisch geprägte Kultur
  • Produktivität und Effizienz im finnischen Arbeitsleben; sie gelten als Geheimnis für den hohen Lebensstandard im Land.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

  • Finnen sind in der Regel zurückhaltend und arbeiten so auch nicht beziehungsorientiert, sodass langer Small Talk bei Finnen eher das Gefühl erweckt, man wolle vom Thema abschweifen. Das kann durchaus von finnischer Seite aus Misstrauen hervorrufen. Wird man aber zum Beispiel im Rahmen von Geschäftsverhandlungen zu einem Saunagang eingeladen, sollte man auf keinen Fall über die Arbeit reden! Auch hier trennen die Finnen ganz klar Berufliches und Privates!
  • Bei Gesprächen niemals den Blick des Gesprächspartners ausweichen und direkt antworten. In Finnland ist ein „ja“ ein definitives „ja“ und ein „nein“ kein vielleicht.
  • Sprechpausen innerhalb eines Gespräches sind üblich und sollten niemals unterbrochen werden. Ein Finne neigt dazu über die Frage bzw. das Gesagte nachzudenken, um sachbezogen zu antworten oder reagieren zu können. Eine vorschnelle Unterbrechung wird als Unhöflichkeit ausgelegt.
  • Treffen, die nicht eingehalten werden konnten, sollten plausibel und unverzüglich entschuldigt werden. Finnen legen großen Wert auf Pünktlichkeit und die Einhaltung von Zeitplänen.
  • Finnen nehmen das Gesagte ernst, daher sollte in einem Gespräch genau überlegt werden, was gesagt wird, vor allem wenn man seinen Gesprächspartner noch nicht näher kennt. Beschwerden oder Kritik ist zu vermeiden, ebenso Diskussionen über die großen Nachbarn Russland und Schweden. Die Aversion gegenüber Russland ist historisch bedingt und ein Lob der schwedischen Eishockeymannschaft oder des schwedischen Könighauses würde den Stolz der Finnen kränken.
  • Grundsätzlich sollten Scherze, die auf Kosten anderer gehen, vermeiden werden. Finnen bevorzugen einen subtilen Humor, der aber erst dann eingesetzt werden sollte, wenn man seinen finnischen Partner besser kennt. Sympathiepunkte bringen dann vor allem Witze über die eigene Person.

Begrüßung:

Auch wenn Finnen sich normalerweise mit einem Händedruck begrüßen ist eine räumliche und körperliche Distanz zu wahren. Gesten wie Umarmung oder Küssen sowohl bei der Begrüßung und beim Abschied sind äußerst selten und nur im ganz vertrauten Personenkreis.

Geschäftsessen:

Jeder zahlt für sich

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

Auf den ersten Blick erscheinen die Finnen verschlossen und zurückhaltend, manchmal recht distanziert. Für ihre Arbeit bedeutet dies, dass die Finnen für den Aufbau einer Geschäftsbeziehung keine persönliche Bindung brauchen, auch die Bedeutung von Sympathie für ihren Gegenüber nimmt keine große Bedeutung ein. Für den erfolgreichen Abschluss eines Geschäfts zählen fachliche Kompetenz, Offenheit und Ehrlichkeit. Die Einhaltung von Verträgen und schriftlichen Vereinbarungen sind für die Finnen sehr wichtig. Small Talk wird als überflüssig erachtet, der Finne kommt lieber gleich zum eigentlich Verhandlungspunkt.

  • Eine gute Beziehung zu den Finnen, ergibt sich durch die Bereitschaft, auf diese Eigenarten einzugehen und sie zu akzeptieren (ebenso die typisch finnischen Aktivitäten, wie z.B. die Saunagänge)
  • Die Finnen pflegen ihren direkten Kommunikationsstil, Meinungen so unterschiedlich sie auch sein können, werden akzeptiert, solange sie sachlich und direkt sind.
  • Sprechpausen sind üblich und sollten nicht unterbrochen werden. Der finnische Gesprächspartner führt einen langsameren Gesprächsrhythmus und denkt ausführlich über das Gesagte nach, um dementsprechend reagieren zu können.

Finnen arbeiten strukturiert und legen größten Wert auf Pünktlichkeit und Arbeiten werden nacheinander erledigt.

Bei Gesprächen ist Augenkontakt äußerst wichtig.

Hierarchien:

Die finnische Unternehmensstruktur ist eher durch eine flache Hierarchie geprägt, in der eine gemeinsame Entscheidungsfindung Vorrang hat. Sie kann aber durchaus in unterschiedlichen Unternehmensstrukturen variieren. Grundsätzlich sind aber Ideen aus allen Bereichen eines Unternehmens gefragt und werden oft auf direktem Wege geklärt.

Begrüßung/Anrede:

  • Bei der Begrüßung wird eine räumliche Distanz gewahrt und Körperkontakt in der Regel vermieden. Die Finnen schätzen eher die Zurückhaltung.
  • In der Anrede wirkt das „Sie“ für die Finnen eher befremdlich, sodass das „Du“ weit verbreitet ist. Trotzdem empfiehlt es sich, bei einem ersten Treffen die förmliche Anrede zu wählen, vor allem im Kontakt mit älteren Personen.
  • Gespräche sollten mit einem neutralen Thema beginnen, zumal die Finnen den Small Talk nicht sehr schätzen. Hier ist Zurückhaltung angesagt, was von Finnen sehr geschätzt wird und eher das Eis auf der finnischen Seite schmelzen lässt, vor allem wenn man bei ganz neutralen Themen wie die finnische Landschaft oder die eigene Herkunft bleibt.

Geschäftsessen:

  • Grundsätzlich haben Finnen gern zu Hause Gesellschaft, wobei die Einladungen eher zum Kaffee ausgesprochen werden (der Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Finnen und ein unverzichtbarer Teil eines jeden Treffens, wobei der Kaffee in Finnland üblicherweise dünner zubereitet als in Deutschland).
  • Bei Geschäftsessen im Restaurant wird der Businesstalk fortgeführt und ebenso wie bei einer privaten Einladung wird Pünktlichkeit erwartet. Im Restaurant bezahlt allerdings jeder für sich selbst.
  • Bei einer Einladung zu Hause ist es wie fast überall empfehlenswert ein Gastgeschenk mitzubringen (passend sind Pralinen, Wein oder auch Blumen). Die Geschenke werden im Beisein der Gäste ausgepackt.

Kleidung:

Die Kleiderregel richtet sich nach dem Arbeitsplatz und Umfeld. Im privaten Bereich ist es natürlich lockerer als im geschäftlichen. Bevor man sein Umfeld kennt, ist es durchaus ratsam, sich solange konservativ (Businesskleidung Anzug/Herren, Kostüm/Damen) zu kleiden, bis man herausgefunden hat, welcher Kleidungsstil angesagt ist.

Frankreich

1. Allgemeine Informationen

Kriterien Staat: Frankreich Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hautstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Französische Republik
Paris
Französisch
Euro/EUR
MEZ
24
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 64.812.052/2019 82.740.888/2017
Fläche (km²) 543.965 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 119,1 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Franzosen mit einem Ausländeranteil von
7,3 % (2019)
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Die Verfassung garantiert völlige Religionsfreiheit.
56 % Katholiken, 6 % Muslime, 2,0 % Protestanten, 2 % andere, 32 % konfessionslos
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 34 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,9 % 99,9 %
Regierungsform Semipräsidentielle Demokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 39.933/2017 44.769/2017
Hafenstädte Marseille, Bordeaux Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Andorra, Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, Monaco, Schweiz, Spanien Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,96/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 79,2/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 85,5/2016 83,1/2016
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote (%)
55,2/2017
9,7/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
5,5/2014 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 2,2/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
80,5/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .fr .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
106,2/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +33 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
97.082,2 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
77.609,9 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
März/April Karfreitag, Ostern
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
1. Mai Tag der Arbeit
8. Mai Tag des Sieges, Kriegsende
Mai/Juni Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
14. Juli Nationalfeiertag (Sturm auf die Bastille 1789)
15. August Maria Himmelfahrt
1. November Allerheiligen
11. November Gedenken zum 1. Weltkrieg, Waffenstillstand 1918
25./26. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

987 Beginn des frz. Nationalstaates mit der Krönung von Hugo Capet
ca. 1400 Der Papst verlegt seinen Sitz nach Avignon
ca. 1500 Spaltung v. Habsburg mit Kriegen in Italien, Spanien u. Deutschland
1789 Sturm auf die Bastille und Beginn der französischen Revolution
1799 Machtübernahme Napoleons, Kriege gegen Russland und Deutschland
1871 Niederlage gegen Deutschland
1871 Die III. Republik in Frankreich
1946 IV. Republik
1946-60 Kriege in den Kolonialländern in Indochina und Algerien
1958 Neue Verfassung und Beginn der V. Republik
2007 Nicolas Sarkosy gewinnt die Stichwahl der Französischen Präsidentschaftswahl gegen die Sozialistin Ségolène Royal
2008 Große Verfassungsreform, die u.a. die Amtszeit des Präsidenten auf zwei Legislaturperioden beschränkt und dem Parlament mehr Einfluss auf die Politik des Landes gibt.
2009 Frankreich eröffnet den ersten Militärstützpunkt seit der Kolonialzeit in den Arabischen Emiraten.
2010 Rentenreform: Das Eintrittsalter wird von 60 auf 62 erhöht.
2011 Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erlaubt Frankreich ein Verbot der Ganzkörperverschleierung auszusprechen.
2012 Francois Hollande wird Nachfolger von Staatspräsident Sarkozy.
2013 Homosexuelle Ehen werden heterosexuellen Ehen gleichgestellt.
2015 Bei einem Überfall von Islamisten auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ werden 12 Menschen getötet.
Der Geheimdienst erhält mehr Befugnisse um den Terror abzuwehren.
Der „Islamische Staat“ verübt im November sechs koordinierte Terroranschläge in Paris. Präsident Hollande ruft den Ausnahmezustand aus
2016 Der „IS“ bekennt sich zum Terroranschlag mit 84 Toten am Nationalfeiertag in Nizza. Die Regierung verlängert und verschärft den Ausnahmezustand.
2017 Emmanuel Macron übernimmt nach Francois Hollande das Amt des Präsidenten.
Vergabe der 33. Olympischen Sommerspiele nach Paris für das Jahr 2024.
2018 11. November: Am Gedenktag zum Waffenstillstand des Ersten Weltkrieges besucht Bundeskanzlerin Merkel Paris, um mit Macron der deutsch-französische Aussöhnung zu festigen.
November: Gelb-Westen-Proteste (ca. 280 000 Personen in Warnwesten) erzwingen von der Regierung Entlastungen finanzieller Art, z.B. hohe Treibstoffpreise, Erhöhung des Mindestlohns, Entlastung von Rentnern.
2019 Deutschland und Frankreich unterzeichnen einen neuen Freundschaftsvertrag.
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen findet in Frankreich statt.
2020 Beginn der Kommunalwahlen bei sehr geringer Wahlbeteiligung wegen Ausbruchs der Coronavirus-Pandemie. Aufgrund der Ausgangssperre müssen weitere Wahltermine verschoben werden.
Stand Oktober: ca. 732.434 Infizierte mit Covid-19 und ca. 32.061 Todesfälle.

4. Helden:

  • Vercingetorix (ca. 82 v. Chr.; † 46 v. Chr. In Rom) Fürst der gallisch-keltischen Arverner, der 52 v. Chr. fast sämtliche gallischen Völker zu dem letzten allgemeinen Versuch vereinigte, ihre Unabhängigkeit gegen den Eroberer Julius Cäsar zu verteidigen.
  • Jeanne d’Arc/Johanna von Orléans (*ca.1412 in Domémy, Lothringen; † 30. Mai 1431 in Rouen, Haute-Normandie) Nationalheldin und Heilige der katholischen Kirche. Im deutschen Sprachraum ist sie auch als „Jungfrau von Orléans“ bekannt. Während des Hundertjährigen Krieges führte sie die Franzosen gegen die Engländer. Durch Verrat wurde sie von den Burgundern gefangen genommen und an die mit ihnen verbündeten Engländer verkauft. Ein Kirchenprozess sollte sie diskreditieren. Unter dem Vorsitz des Bischofs von Beauvais (Pierre Cauchon), der den Engländern nahe stand, wurde sie wegen einiger Verstöße gegen die Gesetze der Kirche verurteilt und auf Befehl des englischen Königs auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 24 Jahre später wurde das Urteil durch den Vatikan aufgehoben, Johanna wurde zur Märtyrerin erklärt und von Papst Benedikt XV. schließlich heilig gesprochen
  • Jean-Jacques Rousseau (*28. Juni 1712 in Genf; † 2. Juli 1778 in Ermenonville bei Paris) Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist, gilt als einer der wichtigsten geistigen Wegbereiter der Französischen Revolution und hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politischen Theorien des 19. und 20. Jahrhunderts.
  • Jean-Paul Sartre (*21. Juni 1905 in Paris; † 15. April 1980 ebenda); Schriftsteller und Philosoph. Der politisch engagierte Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen, Dramen, Essays und philosophischer Werke gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existenzialismus und als der repräsentative französische Intellektuelle des 20. Jahrhunderts

5. Werte:

  • Individualität als Selbstverwirklichung, Frankreich ist eine tendenziell individualistisch geprägte Gesellschaft
  • Moralkodex, soziales und politisches Engagement
  • Der Franzose arbeitet, um zu leben.
  • Rückgang christlicher Glaubensvorstellungen
  • Politisches Interesse
  • Laisser-faire als Lebenseinstellung
  • Französische Küche à Lebensart
  • Kollektiver Stolz auf die Grand Nation, Verehrung der französischen Helden aus Politik und Kultur

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Kommunikation:

  • In der französischen Kommunikation hat Höflichkeit oberstes Gebot, was oft aber zu Lasten der Ehrlichkeit geht, das heißt, dass die Franzosen einen eher indirekten Kommunikationsstil pflegen. Klare und offene Formulierungen werden häufig nicht als solche wahrgenommen, Franzosen implizieren damit eher Schroffheit, Arroganz oder grobe Unhöflichkeit. So wird man ein klares Nein von einem Franzosen eher selten hören. Dies hält die Franzosen allerdings nicht davon ab, kontroverse Debatten lautstark zu führen und sich auch gegenseitig ins Wort zu fallen.
  • Die Begrüßung einer Gruppe sollte niemals mit einem saloppen „Messieurs-Dames“, sondern mit „Bonjour, Mesdames, bonjour, Messieurs“ erfolgen.
  • Fragen nach dem Familienstand, dem Privatleben und dem Einkommen werden tendenziell als indiskret empfunden und sollten ebenso vermieden werden wie politische Themen.

Geschäftsessen:

  • Franzosen sind nicht gerade bekannt für ihre Pünktlichkeit und es gilt in Frankreich in der Regel als unhöflich, auf die Minute genau zu einer Einladung zu kommen. Für einen Franzosen ist das zu früh! Man sollte dem Gastgeber fünfzehn bis dreißig Minuten Zeit geben, damit er in aller Ruhe alles vorbereiten kann (sowohl im privaten als auch im offiziellen Bereich)
  • Im Restaurant wartet man, bis der Ober einen freien Tisch zuweist und steuert nicht selbst auf einen freien Platz zu.
  • Niemals über geschäftliche Belange während des Hauptgang sprechen – „entre la poire et le fromage“ nach dem Dessert und beim Kaffee können die geschäftlichen Themen erörtert werden.
  • Im Restaurant sollte der Rechnungsbetrag auf keinen Fall nach persönlichem Gebrauch auseinander gerechnet werden. Wenn überhaupt, wird der Betrag in gleiche Teile geteilt!

Geschenke:

Bei einer privaten Einladung ist es eher unüblich, einem Franzosen eine Flasche Wein zu schenken. Dies kommt einer Beleidigung gleich, da so der Geschmack des Gastgebers in Frage gestellt würde. Ein konservativer Franzose erwartet eher am nächsten Tag nach einer Einladung ein Geschenk (in der Regel Blumen), als Zeichen und Dank für einen gelungenen Abend.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Auch wenn die Franzosen individualistisch geprägt sind, arbeiten sie stark beziehungsorientiert und verfügen über gut ausgebaute Netzwerke in allen Bereichen des Alltags. So ist die Kommunikation ein wichtiger Bestandteil von Verhandlungen und am Anfang solcher wird nicht selten ein ausführlicher Small Talk geführt, um ein vertrautes Klima zu schaffen und eine gute Beziehung aufzubauen. Dies spiegelt sich auch im Arbeitsumfeld wieder, in dem viel Wert auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre gelegt wird
  • Informationen werden häufig über informelle Kanäle gesammelt und ersetzen häufig so die offiziellen Wege.
  • Eine erste Kontaktaufnahmen sollte über einen Vermittler erfolgen oder über ein direktes Anschreiben an die Firma.
  • Gespräche sind durch Höflichkeit geprägt (was oft aber zu Lasten der Ehrlichkeit geht) à indirekter Kommunikationsstil. Kritik wird vorsichtig formuliert, um die Gefühle des Gegenübers nicht zu verletzen und Konflikte werden eher verharmlost.
  • Mimik und Gestik sind dagegen ausgeprägter und sollen das Gesagte unterstreichen.
  • Pünktlichkeit hat in Frankreich nicht so einen hohen Stellenwert wie z.B. in Deutschland und es werden auch seltener Zeitpläne aufgestellt und Fristen bzw. Zielvereinbarungen sind weniger bindend. Das Verschieben von Terminen hat keinen Seltenheitswert, ebenso Verspätungen (à „quart d’heure parisien“ die Pariser Viertelstunde, aber auch hier sollte eine Entschuldigung erfolgen)
  • Die ausgeprägte Individualität der Franzosen zeigt sich auch in der Verhandlungssprache. Es ist nicht unüblich, dass man von französischer Seite aus erwartet, dass die Geschäftspartner französisch sprechen. Wer dies tut und die Sprache beherrscht, erspart seinem Gegenüber, Englisch zu reden und hat dadurch schon die ersten Sympathiepunkte gewonnen. Bei Debatten können Franzosen sehr expressiv sein, dies aber nie mit Feindseligkeit verwechseln. Es ist eher die Bevorzugung eines feinsinnigen, indirekten und oftmals lautstarken Ausdrucks. Daher auch die Bevorzugung ihrer Muttersprache.

Hierarchie:

  • In der französischen Gesellschaft herrscht ein sehr ausgeprägtes Hierarchiedenken und dies wird auch von allen Bereichen der Gesellschaft akzeptiert. Die soziale Stellung ist von großer Bedeutung (Ausbildung, Auto und Wohnort als Statussymbol, eindeutige Zweiteilung der oberen Führungskräfte in Betrieben und den Arbeitern, Ansehen von Professoren an Universitäten)
  • Bei Geschäftsverhandlungen sollte man sich daher auch auf lange, manchmal scheinbar ungeordnete Verhandlungen einstellen. Eine Entscheidungsfindung kann mitunter sehr lange dauern, da die Abschlüsse von der strengen Hierarchie eines Unternehmens abhängig sind.

Anrede/Begrüßung:

  • Ein kurzer Händedruck zur Begrüßung, eine allgemeine Begrüßungsformel (Bonjour Madame/Monsieur X) und unter Freunden Küsse (angedeutet) auf die Wange
  • Im Geschäfts- wie auch im Universitätsalltag eine formelle Anrede, man siezt sich, wobei es durchaus nicht ungewöhnlich ist, dass man sich außerhalb des Arbeitsfeldes duzt im geschäftlichen dann aber wieder zum „Sie“ übergeht, wobei die Kombination vom Vornamen mit dem „Vous“ immer mehr Verbreitung findet.
  • Der hierarchisch Höhergestellte bzw. eine Dame wird immer zuerst vorgestellt.
  • Die geschäftlichen Begegnungen verlaufen dadurch recht förmlich und ein stark ausgeprägtes Autoritätsdenken, können Entscheidungen lange hinziehen, um also eine Vertrauensbasis zu schaffen, sollte man sich gut in diese Strukturen einfügen und sich vor allem rechtzeitig damit vertraut machen.

Geschäftsessen:

  • Das Essen hat eine besondere Bedeutung und der Einnahme der Mahlzeit wird viel Zeit eingeräumt, sodass 1 ½ Stunden für ein Mittagsessen durchaus normal sind, mehrere Gänge sind selbst in der Mensa oder in der Betriebskantine üblich (Vorspeise, Hauptspeise, Käse, Dessert und Kaffee. Das obligatorische Brot gehört zu jedem Essen, wobei das Baguette gebrochen und nicht geschnitten wird. An Getränken werden Wasser oder/und Wein gereicht).
  • Die Franzosen legen sehr viel Wert auf Tischmanieren. So wartet man beim Betreten eines Restaurants darauf, dass die Bedienung einem einen freien Tisch zuweist. Ebenso wird abgewartet, bis man aufgefordert wird, sich zu setzen. Bei einem Restaurantbesuch bezahlt immer eine Partei für alle. Außerdem sollten folgende Dinge beachtet werden:
    • Die Speisenfolge besteht aus Vorspeise, Hauptspeise, Käse, Dessert und Kaffee. Das obligatorische Brot gehört zu jedem Essen, wobei das Baguette gebrochen und nicht geschnitten wird.
    • Die Franzosen lieben Fleisch, Vegetarier haben keinen leichten Stand
    • Von der Käseplatte darf man sich ruhig mit mehreren Stücken bedienen, allerdings dies nicht mehrmals, da es den Eindruck erwecken könnte, man sei nicht satt geworden. Dabei ist auch unbedingt darauf zu achten, dass Camembert immer als Torte abgeschnitten wird, aber niemals die Spitze!
    • An Getränken werden Wasser oder/und Wein gereicht. Softgetränke zum Essen sind verpönt. Salate werden nicht geschnitten, sondern die Blätter werden mit der Gabel zusammengerollt.
    • Während in Deutschland die linke Seite des Gastgebers dem Gast als Ehrenplatz vorbehalten ist, ist es in Frankreich die rechte.
    • Wird man privat zu einem Essen eingeladen, ist diese Einladung durchaus anzunehmen und man sollte viel Zeit mitbringen. Die Geselligkeit steht im Mittelpunkt und das Essen kann sich durch mehrere Gänge über mehrere Stunden ziehen. Aber auch hier wartet man, bis einem der Platz vom Gastgeber zugewiesen wird.
    • Beim Small Talk eignen sich Themen wie die französische Küche, Geschichte, Kunst, Literatur und Philosophie. Die Franzosen sind stolz auf ihre Künstler und „hätscheln“ sie wie kaum eine andere Nation.
    • Ein Gast sollte sich großzügig mit der Wahl seiner Geschenke zeigen, Blumen (nur in ungerader Zahl und keinesfalls rote oder gelbe Rosen!), exquisite Pralinen oder Champagner sind üblich. Ein konservativer Franzose erwartet am Tage nach einem Treffen die Geschenke, quasi als Dank für einen gelungenen Abend.

Kleidung:

  • Frankreich ist das Land der Haute Couture, was bedeutet, dass der Franzose generell auf einen sehr modischen und korrekten Kleidungsstil achtet. Ungepflegtheit und Nachlässigkeit sind generell zu vermeiden, der Franzose folgt dem aktuellen Modestil.
  • Im Geschäftsbereich ist Business-Kleidung angebracht. Frauen dürfen dabei durchaus auch Farbe tragen, Männer sollten eher dezente Farben bei den Anzügen wählen.
  • Tenue de soirée bedeutet Smoking und Cocktail- oder Abendkleid!

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