Kanada

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Kanada Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Kanada
Ottawa
Englisch, Französisch
Kanadischer Dollar/CAD
MEZ  -4.30 h bis -9 h
12
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 37.058.856/2018 82.740.888/2017
Fläche (km²) 9.984.670 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 3,71 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) In Kanada gibt es mehr als 250 Ethnien.
32 % kanadischer, 20 % englischer, 16 % französischer, je 14 % schottischer und irischer , 10 % deutscher Abstammung. 6 % Indigene, je 5 % italienischer und chinesischer Abstammung
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Christen 67 %, Muslime 3 %, Hindus 2 %, je 1 % Sikks, Juden, Buddhisten. Religionslos 24 % Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 16 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,9 % 99,9 %
Regierungsform Parlamentarische Demokratie (Westminster-System) Parlamentarische Demokratie
Staatsform Parlamentarische Monarchie Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 45.095/2017 44.769/2017
Hafenstädte Wichtige Seehäfen befinden sich in den Städten am Sankt-Lorenz-Strom und in Vancouver. Zudem besteht auf den Großen Seen eine bedeutende Binnenschifffahrt. Wo keine natürlichen Wasserwege bestanden, baute man ab Anfang des 19. Jahrhunderts Kanäle, wie den Rideau Canal, der Ottawa mit dem Ontario-See verbindet. Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten USA Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,60/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 80,4/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 84,3/2016 83,1/2016
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote (%)
65,2/2017
6,4/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 5,3/2011 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 1,6/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
91,2/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .ca .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
85,9/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +1 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
13.825,6 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
3.095,7 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

Neujahrstag 1. Januar
Ostern April / März
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
Victoria Day letzter Montag vor dem 25. Mai
Canada Day 1. Juli, Nationalfeiertag
Labour Day Erster Montag im September
Thanksgiving Day Zweiter Montag im Oktober
Remembrance Day 11. November
Weihnachten 25. Dezember

3. Geschichtliche Daten:

1000 n. Chr. Wikinger entdecken von Grönland aus das heutige Labrador und Neufundland.
1534/35 Jacques Cartier nimmt die Halbinsel Gaspésie und den oberen St. Lorenzstrom für die französische Krone ein.
1583 Gilbert nimmt Neufundland für die englische Krone in Besitz.
1608 Quebec City wird durch Samuel de Champlain für die Franzosen gegründet.
1642 Montreal wird von dem Franzosen de Maisonneuve gegründet.
1663 Die französische Krone übernimmt die Verwaltung über die Kolonie „Nouvelle France“.
1713 Friede von Utrecht: Frankreich tritt seine Rechte im Gebiet der Hudson’s Bay Company in Akadien und Neufundland an Großbritannien ab.
1759 Schlacht um Quebec: Die Franzosen wurden in der Schlacht auf den Plains of Abraham in Quebec von den Engländern geschlagen.
1763 Friede von Paris: Frankreich tritt seine verbliebenen nordamerikanischen Beziehungen - und damit auch Kanada - an Großbritannien ab; Sprachgebrauch, Religion und Rechtsfortbestand der 65.000 Frankophonen bleiben jedoch gewährleistet (Quebec Act 1774).
1791 Kanada wird in Lower (die heutige Provinz Québec) und Upper (die heutige Provinz Ontario) Kanada geteilt.
1841 Der „Act of Union“ tritt in Kraft. Damit sind Lower und Upper Canada vereinigt.
1866 Die Geburt Kanadas: Am 01. Juli tritt der „North America Act“ in Kraft. Kanada wird mit Novia Scotia und New Brunswick zum „Dominion of Canada“ vereinigt. Der neue Staat übernimmt das parlamentarische Regierungssystem Großbritanniens, mit einem Generalgouverneur als Vertreter der Krone und einem aus Unterhaus und Senat bestehenden Parlament.
1871-1905 Der „Dominion of Canada“ wird um die Provinzen Prince Edward Islands (1873), Manitobia (1870), British Columbia (1871), Alberta, Saskatchewan (je 1905) und Neufundland (erst 1949) erweitert.
1931 Das Westminsterstatut tritt in Kraft. Kanada ist weitgehend unabhängig und souverän im British Commonwealth.
1945/49 Kanada ist Gründungsmitglied der Vereinten Nationen (UN) sowie der North Atlantic Treaty Organization (NATO).
1961 Die Grundrechte der kanadischen Bürger, die „Bill of Rights“ werden verkündet.
1969 Englisch und Französisch werden gleichrangig offizielle Landessprachen.
1980 Das Referendum in Quebec endet mit einer Niederlage der Separatisten. Quebec verbleibt als Provinz bei Kanada.
1981 Der „Constitution Act“, der auch die „Charter of Rights and Freedoms“ umfasst, gibt Kanada die volle Verfassungshoheit und Souveränität. Die neue Verfassung gilt auch für die Provinz Quebec.
1992 54 Prozent der Kanadier lehnen eine Verfassungsänderung zur Stärkung der Provinzen und Schaffung eines Sonderstatus für Quebec ab.
1994 Erneuter Wahlsieg der Separatisten in Quebec.
1995 Beim zweiten Referendum zur Unabhängigkeit Quebecs ist eine knappe Mehrheit (50,6 zu 49,4 Prozent) für den Verbleib bei Kanada.
1999 Das neue Territorium Nunavut wird durch die Abspaltung des Ostteils der Northwest Territories gebildet. In diesem Territorium wohnen rund 22.000 Menschen (überwiegend Inuit), über deren Unabhängigkeit 28 Jahre lang verhandelt wurde.
2003 Die Parti Liberal geht bei den Wahlen in der kanadischen Provinz Quebec vor der bislang regierenden Separatisten-Partei „Parti Quebecois“ als klarer Sieger hervor.
2005 Kanada erlaubt die Ehe Gleichgeschlechtlicher (Nach den Niederlanden und Belgien).
Kanada und Dänemark einigen sich auf die gemeinsame Verwaltung der Insel Hans.
2006 Quebec wird als „Nation in einem vereinigten Kanada“ anerkannt.
2009 Zwischen Kanada und Europa tritt das Freihandelsabkommen EFTA in Kraft.
2010 Die 21. Olympischen Winterspiele finden in Vancouver statt.
2011 Kanada zieht seine Truppen aus Afghanistan (Kämpfe seit 2001) ab.
2014 Kanada beteiligt sich mit den USA u.a. an Luftschlägen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und Irak.
2015 Ein Anti-Terror-Gesetz tritt in Kraft.
2016 Kanada und elf weitere Pazifik-Nachbarstaaten, auch die USA, einigen sich auf das Freihandelsabkommen TPP (Trans-Pacific-Partnership).
Freihandelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen Kanada und der EU wird abgeschlossen.
2018 Neuer Premierminister wird Doug Ford (auch als „Trump light“ bezeichnet).
Den Nobelpreis für Physik erhält Donna Strickland, sie ist seit Beginn der Auszeichnungsvergabe die dritte Frau im Bereich der Physik.
Kanada legalisiert den Verkauf von Cannabis, bisher war dies nur in Uruguay möglich.
Die diplomatischen Beziehungen zu China werden durch die Festnahme von Meng Wanzhou auf Betreiben der USA sehr belastet. Vorwurf: Verstoß gegen das Handelsembargo gegen Iran. Wanzhou ist Finanzchefin von Huawei und die Tochter des Gründers.
2019 Nach der Wahl im November bleibt Justin Trudeau Premierminister (seit 2015).
2020 Auch in Kanada wütet die Coronavirus-Pandemie und hat bis Mai ca. 54.457 Infektionen und 3.310 Todesfälle zu verzeichnen. Vergleich zu Deutschland: 161.547 Infektionen und 6.551 Todesfälle.

4. Helden:

Jean Talon, 1625-1694: prägte die Politik die Geschicke der jungen Kolonie Neufrankreich entscheidend. Als Talon in Quebec ankam, bestand die Bevölkerung größtenteils aus Männern, die vor allem am Pelzhandel interessiert waren, der ihnen schnellen Reichtum versprach. Der Aufbau einer Kolonie und einer Landwirtschaft waren nicht von Bedeutung. Dies wollte Talon ändern, indem er Frauen aus Frankreich kommen ließ, die dafür sorgen sollten, dass die Männer sesshaft wurden und für eine Nachkommenschaft gesorgt sei. Seine Pläne gingen auf und Handel, Handwerk und Landwirtschaft wurden ausgebaut, sodass die Versorgung der Kolonie gesichert war. Heute sind viele öffentliche Plätze nach ihm benannt.

5. Werte:

  • Das Prinzip der Gleichheit (Égalité nach französischem Vorbild)
  • Besinnung auf Tradition und Kultur des Landes unter Wahrung der kulturellen Eigenständigkeit.
  • Das friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen unter Außenwahrnehmung einer modernen, multikulturellen, aufgeschlossenen, kreativen und innovativen Nation.
  • Schutz der Natur (engagierte Umweltpolitik)
  • Soziales Engagement

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Geschäftsbeziehungen:

Kanadier reagieren äußerst empfindlich auf Unpünktlichkeit. Daher sollten Terminabsprachen penibel eingehalten werden!

Kommunikation:

  • Kanadier sind Teamarbeiter, daher sollte man nie einen Kollegen bloßstellen, dadurch wird die Teamfähigkeit angezweifelt.
  • Vermeidung von direkter und offener Kritik.

Geschichte:

  • Die Gleichsetzung mit den US-Amerikanern ist für Kanadier eine Beleidigung. Auch wenn Gemeinsamkeiten durch Sprache und Kultur vorhanden sind, kämpfen die Kanadier um ihre kulturelle Eigenständigkeit!
  • Ebenso sollte Quebec nicht mit Frankreich gleichgesetzt werden! Der französische Einfluss ist in vielen Bereichen bezeichnend, doch der Quebecer ist Frankophoner und kein Franzose!
  • Kanadier sprechen von Inuits und nicht von Eskimos. Ebenso sollten weder der Begriff Red Indian noch Native Indians erwähnt werden, wenn der Rede von First Nations ist.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

  • Kanadier arbeiten sehr beziehungsorientiert. Im geschäftlichen Kontext stehen vor allem die Person und der Beziehungsaufbau zu ihr im Vordergrund. Mitunter kann es sogar nicht zu einem Vertragsabschluss kommen, nur weil die neuen Verhandlungspartner unsympathisch sind.
  • Netzwerke werden gepflegt und man ist bemüht, sie immer weiter auszubauen.
  • Pünktlichkeit wird erwartet. Jedoch ist es nicht ungewöhnlich, dass Kanadier selbst einige Minuten zu spät erscheinen. Auch die Verhandlung kann in besonderen Fällen kurz verlassen werden, ohne dass dies als unhöflich empfunden wird.
  • Ein Protokoll bzw. eine Tagesordnung umreißen den Rahmen der Konferenz und man erwartet eine Vorbereitung auf das Treffen.
  • Bevor es aber zu einem Geschäft kommt, betreibt der Kanadier ausgiebig Smalltalk, wobei z.B. Sport (vor allem Eishockey) ein allseits beliebtes Thema ist.
  • Arbeit und Freizeit sind eng miteinander verknüpft. Es ist z.B. nicht ungewöhnlich, einen Vertrag auf den Golfplatz abzuschließen, wobei bereits schon verbindliche Abmachungen erst mündlich getroffen werden.
  • Allerdings sind auch landestypische Unterschiede zu beachten: Während englischstämmige kanadische Verhandlungspartner abschlussorientiert, direkt, relativ informell, sehr egalitär, reserviert und relativ zeitbewusst arbeiten, ist der Franko - Kanadier eher förmlich, beziehungsorientiert, hierarchisch geprägt expressiv und arbeitet polychron. Um ein Netzwerk aufzubauen, benötigt man die richtigen Beziehungen, im englischen Teil ist eine schriftliche Kontaktaufnahme ausreichend.

Hierarchie:

  • Allgemein flache Hierarchiestrukturen, die Anerkennung der Leitung, aber eine Arbeitsgestaltung in der Teamwork üblich ist und die Meinung des Einzelnen entscheidend. Allerdings sind auch hier die Unterschiede zwischen den anglophonen und frankophonen Kanadier zu beachten: Wie bereits erwähnt, spielen Status- und Klassenunterschiede für die anglophonen Kanadier eine untergeordnete Rolle, frankophone Kanadier sind eher hierarchisch orientiert, was sich auch im förmlicheren Umgangston zeigt.
  • Arbeit gestaltet sich beziehungsorientiert, sodass z.B. in der Bedeutung von Referenzen bei Bewerbungen oder in der oftmals nur mündlichen Fixierung von Verträgen, die auf Vertrauen und den gegenseitigen Respekt beruhen.
  • Die geschäftliche Kommunikation ist unkompliziert: Man versucht, ständig in Kontakt zu bleiben (Bürotüren sind ständig geöffnet und Emails haben einen hohen Stellenwert zum Ausbau eines Netzwerkes)

Begrüßung/Anrede:

  • Zur Begrüßung reicht man sich die Hand und schaut dem Geschäftspartner in die Augen.
  • Anglophonen Bürger Kanadas sind in der Regel schnell beim Du, frankophone Kanadier bevorzugen den etwas förmlicheren Umgangston. Für beide gilt aber Anrede mit evt. Titel plus Name bis etwas Gegenteiliges angeboten wird.
  • Große Bedeutung bei der Begrüßung kommt dem Smalltalk zu, um eine nette Gesprächsatmosphäre oder einen angenehmen Umgang miteinander herzustellen.

Geschäftsessen:

  • Das Essen ist der kulturelle Höhepunkt des Tages und das zeigen die Kanadier mit ihrer Gastfreundschaft. Einladungen zum Essen werden relativ schnell ausgesprochen.
  • Die Tischsitten können durchaus liberaler sein, neben europäischen Tischsitten sind auch die US-amerikanischen als auch die chinesischen üblich. Als Gast sollte man sich auf seine Tischmanieren besinnen.
  • Geschenke sind bei solchen Treffen nicht üblich, sondern werden eher nach erfolgreichem Abschluss eines Geschäfts überreicht.

Kleidung:

  • Im Businessbereich ist die Kleidung eher konservativ: Männer Anzug oder Jackett mit Krawatte, Frauen Kostüm mit Bluse oder Kleid und auf jeden Fall gepflegt!
  • Männer sollten auch bei weniger formellen Treffen nicht ohne Jackett erscheinen.

Gesellschaft:

  • Grundsätzlich sind die Kanadier sehr offen gegenüber Neubürgern und generell ohne Vorurteile. Das Verständnis und die Toleranz gegenüber anderen Kulturen sind sehr groß und ethnische Minderheiten sind in Kanada willkommen, da sie als Bereicherung der Gesellschaft angesehen werden.
  • Die Arbeitsbedingungen gelten als die sanfte Variante des amerikanischen Modells, da die sozialen Unterschiede nicht sehr groß sind, Freiheit und Individualität sowie das Wohlstandsniveau aber durchaus vergleichbar sind.

Kasachstan

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Kasachstan Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Kasachstan
Astana
Kasachisch, Russisch
Tenge/KZT
MEZ  + 4 h bis + 5 h
50
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 18.690.200/2020 82.740.888/2017
Fläche (km²) 2.724.902 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 6,9 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) 63,1 % Kasachen, 23,7 % Russen, 2,8 % Usbeken, 2,1 % Ukrainer, 1,4 % Uiguren, 1,3 % Tataren, 1,1 % Deutsche, 4,5 % Tschetschenen, Aserbaidschaner, Armenier, Kirgisen, Griechen, Koreaner, Türken u.a. Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Seit 2005 müssen sich religiöse Gemeinschaften und Organisationen vom Staat registrieren lassen.
Überwiegend ca. 70 % Muslime, 26 % Christen, überwiegend Orthodoxe, sowie andere religiöse Gruppen
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 157 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,8 % 99,9 %
Regierungsform Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 8.762/2017 44.769/2017
Hafenstädte   Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Russland, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, China Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,73/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 68,1/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 76,6/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
71,0/2017
4,9/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 3,0/2016 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,1/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
76,4/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .kz .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
145,5/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +7 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1.484,1/2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
418,2 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
06. - 07. Januar Russisch-orthodoxes Weihnachten
März Frühlingsfeiertage (Nauryz)
21.3.2021, arbeitsfrei am 24.3.2021 – 21.3.2022 – 21.3.2023
01. Mai Solidaritätstag, Tag des Volkes
09. Mai Tag des Sieges
Juni/Juli Opferfest
20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
Juni, Juli, August Urlaubszeit für Familien mit Kindern
30. August Tag der Verfassung, 1995
25. Oktober Tag der Republik
1. Dezember Tag des ersten Präsidenten, erste Wahl von Nursultan Nasarbajew
16./17. Dezember Unabhängigkeitstag 1991/Nationalfeiertag

3. Geschichtliche Daten:

1245 Erstmalige Verwendung des Wortes „kasachisch“ im Sinne von „Vagabund, freier Mann“ für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe. Hier entlang verlief die Seidenstraße (eine Bezeichnung, die erst seit dem 19. Jahrhundert in dieser Form verwendet wird), jenes Netz von befahrbaren Straßen und Wegen zwischen Indien und Europa.
1800 Russland wird um Unterstützung im Kampf gegen unterschiedliche Angreifer gebeten.
1820-1850 Die Kolonisierung durch Russland führt zu Aufständen und Sesshaftigkeit. Es kommt zu gewalttätigen Konflikten und Hungersnöten.
1917 Kasachische Nationalisten rufen die Unabhängigkeit aus und sagen dem Kommunismus den Kampf an.
1920 Kasachstan wird zur autonomen sozialistischen Republik.
1991 Unabhängigkeit des Staates Kasachstan und heißt jetzt Republik Kasachstan.
1992 Kasachstan wird UN-Mitglied (UN = Vereinte Nationen).
Kasachstan wird in die KSZE aufgenommen (heute: Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit= OSZE).
Der russisch-kasachische Freundschaftsvertrag wird geschlossen.
1993 Die eigene Währung wird eingeführt. Ein Tenge = 100 Tiyn.
1994 Kasachstan und Russland einigen sich über die Nutzung des Weltraumbahnhofs Baikonur und Kasachstan pachtet ihn (erst bis 2004, dann Verlängerung bis 2050).
1995 Kasachstan hat alle Atomwaffen nach Russland verbracht und ist somit atomwaffenfrei.
Per Volksabstimmung wird Kasachstan zur Präsidialrepublik.
Kasachstan wird Mitglied der OIC (Organisation der islamischen Konferenz).
1997 Kasachstan und die USA schließen ein Militärabkommen.
1999 Nursultan Nasarbajew wird als Präsident bestätigt.
Partnerschafts- und Kooperationsabkommen mit der EU (Europäische Gemeinschaft) tritt in Kraft.
2000 Es wird festgestellt, dass auf einem großen Areal im Nordosten von Kasachstan die UdSSR bis 1989 rund 500 Atomtests durchgeführt hat.
2001 Die USA dürfen den Luftraum für Flüge gegen die Taliban in Afghanistan nutzen.
2004 Für Friedenzeiten wird die Todesstrafe durch lebenslange Haft ersetzt.
2005 Nasarbajew wird bei den Wahlen erneut als Präsident bestätigt.
2006 Abschluss eines Vertrages mit Aserbaidschan, Erdöl über die Baku-Tbilisi-Ceyhan-Pipeline zu transportieren.
2007 Aserbaidschan, Iran, Russland, Turkmenistan und Kasachstan vereinbaren, dass keiner der Staaten Land für militärische Angriffe auf eines der Unterzeichnerstaaten nutzen darf.
2009 OSZE-Gipfeltreffen (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) in Astana mit Vorsitz von Kasachstan.
2010 Nasarbajew erhält den Titel „Führer der Nation“ verbunden mit bleibenden Befugnissen in der Innen- und Außenpolitik, sowie auch seine Immunität über das Ende der Amtszeit hinaus.
2011 Bei vorgezogenen Präsidentenwahlen wird Nasarbajew mit 95,6 % der Stimmen wiedergewählt.
2014 Bei einer Umstrukturierung der Regierung wird die Zahl der Ministerien gesenkt, ein Energieministerium wird neu geschaffen.
Mit 97,7 % der Stimmen wird Nasarbajew bei wiederum vorgezogener Präsidentenwahl erneut bestätigt.
2015 Per Dekret erhebt der gesundheitlich angegriffene Nasarbajew seine Tochter Dariga zur stellvertretenden Ministerpräsidentin.
2016 Dr. Bachytschan Saghyntajew wird Regierungschef.
2017 Durch eine Verfassungsreform erhalten die Regierung und das Parlament erweiterte Befugnisse, einhergehend mit eingeschränkten Vollmachten für den Staatspräsidenten.
2018 Bis zum Jahr 2025 soll die kyrillische Schrift auf die latainische umgestellt werden.
2019 Nasarbajew entlässt wegen Versagens ist der Wirtschaftspolitik die gesamte Regierung.
Nasarbajew tritt zurück. Gemäß der Verfassung wird der Senatsvorsitzenden Qassym-Schomart Kemeluly Toqajew Nachfolger. In einer vorgezogenen Präsidentenwahl erhält Toqajew die Mehrheit und wird als Staatspräsident bestätigt.
2020 Darigha Nasarbajewa wird in ihrem Amt als Senatsvorsitzende durch Prof. Dr. Maulen Aschimbajew ersetzt.

4. Helden/berühmte Personen:

  • Nursultan Nasarbajew, geb. 6.7.1940, Konfession: sunnitisch-islamisch
    Er ist seit 1990, nach der Unabhängigkeit Kasachstans, Staatspräsident und Vorsitzender der Regierungspartei „Nur Otan“ = Licht des Vaterlandes. Er regiert autokratisch und führt auch die Streitkräfte. Eine Verfassungsänderung ermöglicht ihm, sich so oft wählen zu lassen, wie er will. Familienmitglieder besitzen Schlüsselfunktionen in der Wirtschaft und in den Medien. Die Bevölkerung profitiert vom wirtschaftlichen Aufschwung und wählt ihn weiterhin.
  • Wladimir Klitschko, geb. 25.3.1976 in Kasachstan
    Als Ukrainer wurde er mehrmals Weltmeister im Schwergewichtsboxen.

5. Werte:

  • Das Volk der Kasachen ist ein stolzes Volk.
  • Das Miteinader ist sehr familienbezogen.
  • Kasachstan ist ein gastfreundliches Land.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

Die Politik ist säkular ausgerichtet, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung der islamischen Glaubensrichtung angehört.

Gruppenorientierung:

Die Gemeinschaft ist alles, der Einzelne ist nichts.

Alltag:

  • Frauen werden nicht mit Handschlag sondern nur mit einem Nicken begrüßt.
  • Pünktlichkeit wird vorausgesetzt.
  • Kasachen sind sehr abergläubisch, z. B. reicht man die Hand nicht durch die Tür, verschenkt keine Messer oder Blumen in gerader Anzahl.
  • Im Haus eines Kasachen zu pfeifen, verheißt Armut für die Bewohner.
  • Das Fotografieren von offiziellen Objekten und negativ behafteten Orten oder Personen ist verboten.
  • Niesen oder Nase putzen, vor allem bei Tisch“ wird nicht gern gesehen, weil es unhygienisch ist. Ausspucken auf der Straße ist normal.

Kommunikation:

Ein klares „Nein“ gibt es kaum, eher Umschreibungen wie „vielleicht“ oder „später“.

Körpersprache:

„Daumen hoch“ ist nicht positiv besetzt, eher sexistisch.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Um geschäftliche Kontakte zu knüpfen, empfiehlt sich an erster Stelle, persönliche Kontakte zu aktivieren. Kontakte über Produktionsstätten oder Messen erweisen sich oft als schwierig.
  • Zwar werden kasachische Produktionsstätten oft über Russland betreut, aber Kasachstan sieht sich als eigenständig an.
  • Geschäftliche Anbahnungen können sich bis zu konkreten Verhandlungen als langwierig erweisen.
  • Hochrangige Entscheidungsträger erwarten entsprechend ihrer Position die erforderliche Beachtung, z.B. werden Terminverschiebungen gern mal kurzfristig bekannt gegeben.
  • Nett verpackte Gastgeschenke, nicht nur kleine Mitbringsel, für den Geschäftspartner entsprechend seiner Position sind üblich.
  • Konflikte werden gemieden, ein „Nein“ in Verhandlungen wird umgangen und durch dezente Hinweise (vielleicht, später …) vermittelt. Oft werden Konflikte auch einfach ignoriert.
  • Die - eigentlich nicht vorhandene Korruption - und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen erschweren viele Geschäftsabläufe.
  • Fallen Feiertage auf ein Wochenende, werden diese freien Tage auf die nachfolgenden Wochentage gelegt.
  • Vereinbaren Sie keine Geschäftstermine während des Ramadan (Fastenmonat des Islam) oder während der Neujahrsfeiertage (die ersten zehn Tage im Januar), weil Behörden oder Firmen in dieser Zeit kaum besetzt sind.

Hierarchie:

  • Die Gesellschaft verhält sich patriarchalisch und hierarchisch.
  • Ranghöheren und Älteren wird mit großem Respekt begegnet.
  • In der Wirtschaft herrscht eine strenge vertikale Organisation.

Begrüßung/Anrede:

  • Männer reichen sich die Hand, manchmal sogar beide Hände.
  • Damen gibt man nicht unbedingt die Hand, es sei denn die Dame reicht selbst die Hand.

Geschäftsessen:

  • Um die Geschäftskontakte auszubauen, wird gern zum Essen, auch in das Privathaus, eingeladen.
  • Einheimisches Essen ist in jeglicher Form sehr „mächtig“, Schweinefleisch steht nicht auf dem Speiseplan.

Private Einladungen:

  • Denken Sie an ein Gastgeschenk, evtl. etwas Spezielles aus der Heimat oder Süßigkeiten. Das Geschenk wird sogleich ausgepackt.
  • Die Gäste werden großzügig bewirtet.
  • Zumindest wird ein Tee angeboten. Brot gilt als heilig und sollte entsprechend respektvoll verzehrt werden.
  • Solange Sie keinen Rest auf dem Teller lassen, wird nachgereicht.

Bekleidung:

  • Herren tragen formelle Kleidung, also Anzug mit Krawatte.
  • Damen tragen Kostüme und achten darauf, wenig Haut zu zeigen.

Kenia

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Kenia Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Kenia
Nairobi
Swahili, Englisch
Kenia Schilling/KES
MEZ+ 2 h
142
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 50.951.000/2018
UN-Schätzung
82.740.888/2017
Fläche (km²) 591.958 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 86,07 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Ca. 42 Ethnien, über 65 % Bantu, Niloten ca. 30 %, davon ca. 2 % Massai, Kenya-Somali ca. 5 % Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Protestanten 47 %, Katholiken 23 %, sonstige Christen 12 %. Muslime 11 % (vorzugsweise an der Ostküste) und 2 % indigene Religionen Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 103 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
78,0 % 99,9 %
Regierungsform Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 1.695/2017 44.769/2017
Hafenstädte Lamu, Malindi, Mombasa Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Äthiopien, Sudan, Uganda, Tansania, Somalia Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 3,85/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 64,6/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 69,4/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
65,4/2017
11,5/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
5,3/2015 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,8/2010 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
16,6/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .ke .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
86,1/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +254 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
415,8 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
113,6 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
April Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
01. Mai Tag der Arbeit
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
Fronleichnam (Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi)
3.Juni 2021 – 16. Juni 2022 – 8. Juni 2023
01. Juni Madaraka-Tag
31. August Ende des Ramadan
10. Oktober Moi-Tag
20. Oktober Kenyattaa-Tag
07. November Opferfest
12. Dezember Unabhängigkeitstag/Nationalfeiertag. Unabhängig seit 12.12.1963, ehemals britische Kolonie
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1498 Portugiesisches Handelsmonopol
1728 Die Portugiesen werden von den Arabern vertrieben.
1890 Kolonisierung durch die Briten (Helgoland - Sansibar Vertrag).
1951-1955 Mau Mau Aufstand (Unabhängigkeitsbewegung der Mau-Mau-(Krieger) gegen die Herrschaft der weißen Siedler und der Kolonialmacht Großbritannien).
1963 Unabhängigkeit unter Jomo Kenyatta.
1964 Kenia ruft die Republik aus.
1991 Westliche Geberländer kürzen Hilfsmittel und fordern wirtschaftliche und politische Reformen.
1997 Blutige Konflikte zwischen Studenten und Polizei.
2002 Demokratische und freie Wahlen im Dezember 2002. Mwai Kibaki wird Präsident. (Mitglied der Einheitspartei KANU = Kenya African National Union).
2007 Kibaki bleibt auch nach der Wahl Präsident. Es folgen große Unruhen wegen Manipulationsvorwürfen während der Wahlen.
2008 Mwai Kibaki und Raila Odinga (Mitglied der Partei ODM = Orange Democratic Movement = Orange Demokratische Bewegung) schließen ein Machtteilungs-Abkommen. Odinga wird Ministerpräsident.
2011 Flüchtlinge aus Somalia suchen wegen der Kämpfe der Al-Shabaab“-Miliz (militante islamistische Bewegung in Somalia) Schutz in Kenia.
Das kenianische Militär mischt sich in Somalia ein. Die Al-Shabaab rächt sich mit Anschlägen in der Hauptstadt Nairobi.
2013 Knapper Sieg von Uhuru Kenyatta gegen Odinga bei der Präsidentenwahl.
2014 Die Al-Shabaab-Miliz verübt sehr viele Anschläge.
2015 Eine Antikorruptions-Kommission führt in ihrer Liste u.a. fünf Minister der laufenden Regierung auf. Diese treten nach Aufforderung durch Präsident Kenyatta zurück.
US-Präsident Obama besucht Kenia.
2017 Ein umstrittenes Wahlgesetz wird beschlossen.
Kenyatta bleibt nach der Wahl Präsident, doch die Wahl wird wegen nicht vorhandener Transparenz aufgenoben. Die Wiederholung der Präsidentschaftswahl bringt wiederum Kenyatta als Sieger hervor.
2018 Die neue Regierung wird vereidigt.
Präsident Kenyatta und Oppositionsführer Odinga einigen sich auf ein Ende ihrer politschen stark voneinander abweichenden Positionen.
2019 Ein Terrorangriff auf einen Hotelkomplex in Nairobi fordert mind. 15 Tote.

4. Helden/wichtige Personen:

  • Jomo Kenyatta, geb. 20.10.1893, gest. 22.8.1978 hat am Mau-Mau-Freiheitskampf teilgenommen und wurde 1963 nach der Unabhängigkeit Kenias der erste Ministerpräsident und ab 1964 Staatspräsident. Unter seiner Regierung wurde eine Landreform gegründet, die es erreichte, dass die weißen Siedler im Land blieben. Kenyatta wird „Vater der Nation“ genannt und sehr verehrt.
  • Wangari Maathai (1940-2011) war eine kenianische Umweltaktivistin und -schützerin, Universitätsprofessorin und Vize-Umweltministerin. Sie hat die afrikanische Frauenpolitik konsequent gefördert und erhielt 2004 als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis.
  • Barack Obama, geb. 1961als Sohn eines Studenten aus Kenia Im Jahr 2008 wurde Barack Obama der 44. Präsident der USA.

5. Werte:

  • Kenianer sind stolz auf ihr Land, aber stolzer auf ihre eigene Ethnie.
  • „Immer mit der Ruhe“ gilt in allen Lebenslagen.
  • Freude am Leben und Lachen sind wichtiger als Geld.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind protestantische Christen
  • An der stark sunnitisch geprägten Ostküste mit sehr konservativen Wertevorstellungen sollte man sein Verhalten entsprechend anpassen.
  • Diverse Ethnien pflegen ihr altes Brauchtum mit exotischen Kulten und Ritualen.

Gruppenorientierung:

  • Probleme diskret lösen, damit niemand Fehler einräumen muss und damit „sein Gesicht“ verlieren würde.
  • Älteren Menschen wird großer Respekt entgegen gebracht, dies zeigt sich z.B. auch darin, dass man sie nicht berührt.
  • Durch ein gepflegtes Äußeres hebt man sein Ansehen.
  • Es wird nur soviel gearbeitet, dass der Lebensunterhalt gesichert ist.

Alltag:

  • Nacktbaden ist nicht erlaubt und wird mit Gefängnis bestraft.
  • Jeglicher Waffenbesitz ist verboten.
  • Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit ist tabu.
  • Zum Fotografieren von Personen um Erlaubnis (gern gegen Trinkgeld) bitten.
  • Strategische Gebäude dürfen nicht fotografiert werden.
  • Die Zeit unter der britischen Kolonialmacht ist immer noch spürbar.

Kommunikation:

  • Um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, wird ein „Nein“ wohl nie über die Lippen kommen.
  • Fragen werden so beantwortet, dass es dem Frager vermutlich gefallen würde.
  • Üben Sie keine Kritik an, für Europäer nicht verständliche, Stammesriten oder religiöse Handlungen der Naturvölker.

Körpersprache:

Kenianer vermeiden den direkten Blickkontakt. Dies ist ein Zeichen von Respekt.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion:

Das Land ist überwiegend christlich geprägt. Die verschiedenen Naturreligionen und der Islam sollten niemals kritisiert sondern geachtet werden.

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Zum Aufbau einer Geschäftsbeziehung ist sehr viel Geduld erforderlich.
  • Mit der korrekten Anrede (Titel!) und dem Austausch der Visitenkarte wird der Kontakt eröffnet.
  • Erst wird eine persönliche Beziehung (mit sehr vielen Fragen zum persönlichen Umfeld) aufgebaut, darauf basiert dann der weitere geschäftliche Kontakt.
  • Ausführungen der Einheimischen z.B. über Politik, Religion oder gar Polygamie sollte man anhören aber auf keinen Fall kommentieren oder gar kritisieren.
  • Eine übergeordnete Rolle spielt die Familie, deren Angelegenheiten gehen immer vor.
  • Der Zeitbegriff wird sehr dehnbar gehandhabt.
  • Je höher der Status eines Person, desto später erscheint er zu geschäftlichen Terminen.
  • Jegliche Kritik an der Politik sollte unterlassen werden.
  • Stellen Sie lieber die positiven Seiten des Landes in den Vordergrund.

Hierarchie:

  • Die Gesellschaft ist patriarchalisch autoritär ausgerichtet.
  • Die ethnische Zugehörigkeit zu einem Clan und deren Wertevorstellung steht über den individuellen Bedürfnissen.
  • Ältere oder Stammesälteste werden befragt und deren Rat nicht angezweifelt sondern befolgt.
  • Ethnischen Gruppen leben für sich allein und vermeiden Vermischungen.
  • Verhalten Sie sich respektvoll gegenüber Polizisten, Regierungsbeamten oder älteren Personen.

Begrüßung/Anrede:

Der Handschlag ist üblich, Kopfneigen und Lächeln reichen manchmal auch.

Geschäftsessen/private Einladungen:

  • Kenianer sind großzügige Gastgeber, danken Sie mit einem Gastgeschenk, dabei auch die Kinder bedenken.
  • Eingeladen wird immer nur der Mann, also nachfragen, ob die Frau mitgebracht werden darf.
  • Während des Essens nicht die Nase putzen.
  • Zurückhaltung ist beim Genuss von Alkohol angeraten.

Bekleidung:

  • Legere Freizeitkleidung ist üblich.
  • Zu offiziellen Anlässen kleidet man sich Anlass entsprechend elegant.
  • Frauen tragen die Knie bedeckt.
  • In islamischen Gegenden sollten die dort herrschenden Kleidervorschriften beachtet werden, insbesondere das Bedecken von Schultern und Knien.

Kolumbien

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Kolumbien Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Kolumbien
Bogota
Spanisch
Kolumbianischer Peso/COP
MEZ  -6 h
79
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 49.084.800/2020
Schätzung
82.740.888/2017
Fläche (km²) 1.141.748 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 43 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Europäischer, europäisch-indigener und europäisch-afrikanischer Herkunft 86 %. Afrikanischer Abstammung 11 %, indigener Abstammung (etwa 87 Ethnien) 3 %. Roma 0,01 % Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Katholisch 80 bis 90%, 10 bis 15 % Protestanten. Minderheiten von Muslimen, Juden u.a. Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 130 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
94,7 % 99,9 %
Regierungsform Präsidentielle Demokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 6.380/2017 44.769/2017
Hafenstädte Cartagena, Santamarta, Buenaventura Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Venezuela, Brasilien, Peru, Ecuador Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,85/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 70,9/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 78,0/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
70,4/2017
9,0/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 4,5/2016 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,3/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
62,3/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .co .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
126,8/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +57 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
1.874,0 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
473,2 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
09. Januar Heilige Drei Könige
März Josefstag
April Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
Fronleichnam (Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi)
3.Juni 2021 – 16. Juni 2022 – 8. Juni 2023
Juli St. Peter und Paul
20. Juli Unabhängigkeitstag/Nationalfeiertag (Unabhängigkeit seit 20.07.1810, endgültig ab 07.08.1819, ehem. spanische Kolonie)
07. August Gedenktag der Schlacht von Boyac
16. Oktober Kolumbus Tag
08. Dezember Mariä Empfängnis
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1500 v. Chr. Besiedlung durch die ersten großen Indianervölker: San Agustin, Muisca, Tairona, Sinu.
1533 Pedro de Herredia gründet Calamari, das heutige Cartagena. 1538: Gründung von Santa Fé de Bogotá.
1539 Indianeraufstand angeführt von Tundama und niedergeschlagen in der Schlacht der Pantanos de la Guerra.
1811 Am 11. November erklärt die Provinz von Cartagena ihre Unabhängigkeit.
1819 Sieg von Santander und Bolívar, Gründung von Großkolumbien (Venezuela, Kolumbien, Ecuador).
1830 Ecuador und Venezuela trennen sich von Großkolumbien.
1886 Gründung der Republik von Kolumbien, Rafael Núñez wird deren erster Präsident.
1904 Kolumbien gleitet in die Diktatur ab.
1970 Studentenaufstand, blutige Unterdrückung durch die Armee, Beginn des Drogenhandels, Intensivierung der Guerillabewegungen.
1994 Wahl des Liberalen Samper, dem vorgeworfen wird, seinen Präsidentschaftswahlkampf mit Unterstützung der Drogenhändler finanziert zu haben.
2002 Abbruch des 1999 eingeleiteten Friedensprozesses mit den FARC. Am 24. Februar wird die grüne Präsidentschaftskandidatin Ingrid Bétancourt von den FARC entführt. Álvaro Uribe Vélez wird zum Präsidenten der Republik gewählt.
2005 „Gesetz für Gerechtigkeit und Frieden“ wird vom Kongress verabschiedet. Dieses Gesetz gilt als Amnestie für Mitglieder rechtsextremer Todesschwadronen und AUC-Truppen (Dachverband paramilitärischer Gruppierungen).
Zur Versöhnung und Entschädigung der Opfer der bewaffneten Konflikte wird eine nationale Kommission eingesetzt.
2006 Wahlen: Alvaro Uribe Velez bleibt weiterhin Präsident.
2007 Inhaftierte FARC-Rebellen (FARC = Revolutionäre Streitkräfte der Kolumbien-Volksarmee) werden gegen entführte Geiseln freigelassen.
2008 Ingrid Betancourt und weitere vierzehn im Jahr 2002 Entführte werden befreit. Hunderttausende protestieren für die umgehende Freilassung der noch von der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) entführten Geiseln.
2009 Der rechte Milizen-Führer und Drogenbaron Daniel Rendón Herrera wird festgenommen.
2010 Juan Manuel Santos, ehemaliger Verteidigungsminister, löst Uribe als Präsidenenten ab. Der Wahlkampf war von Gewalttaten begleitet.
2012 Opfer nach internen bewaffneten Konflikten werden entschädigt bzw. nach Auseinandersetzungen gestohlenes Land wird gemäß einem neuen Gesetz zurück gegeben.
Der Drogenhandel nimmt immer mehr zu. Auch die Kämpfer der FARC finanzieren sich durch Drogengeschäfte und Geiselnahmen, ohne dass sie zum Stoppen gebracht werden können.
2013 Zwischen der EU und Kolumbien wird ein Freihandelsabkommen geschlossen.
2014 Präsident Santos setzt sich bei den Präsidentschaftswahlen durch und bleibt im Amt. Santos stimmt der medizinischen und therapeutischen Verwendung von Marihuana zu, da er zugeben muss, dass der Krieg gegen die Drogen gescheitert ist.
2016 Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ruft wegen des Zika-Virus (das Virus verursacht Missbildungen und neurologische Schäden bei Ungeborenen) den globalen Notstand aus, um die Ausbreitung einzudämmen.
Die kolumbianische Regierung vereinbart mit der FARC einen endgültigen Waffenstillstand. Damit soll der seit ca. 50 Jahren bestehende bewaffnete Bürgerkrieg beigelegt werden. Dieser Konflikt forderte ca. 220.000 Menschenleben, davon ca. 80 % Zivilisten. Etwa 7 Millionen Kolumbianer wurden aus ihren Dörfern vertrieben. (siehe dazu Vorgang aus 2012).Unter Aufsicht von Friedentruppen der Vereinten Nationen sollen die FARC-Rebellen ihre Waffen abgeben.
Da Präsident Juan Manuel Santos den Friedensprozess vorangetrieben hat, wird ihm der Friedennobelpreis verliehen.
2017 Mehr als 300 Tote nach Überschwemmungen im Süden des Landes.
In den Gefängnissen treten ca. 1500 Häftlinge der FARC-Mitglieder in den Hungerstreik, weil die Friedensverhandlungen nicht voran kommen.
Der Krieg mit FARC ist nun offiziell beendet.
Papst Franziskus besucht Kolumbien.
2018 Kolumbien wird 37. Mitgliedsstaat in der OECD/Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Kolumbien tritt der NATO bei.
Nach den Wahlen wir Ivan Duque neuer Präsident.
Ein Referendum zur Bekämpfung von Korruption kommt nicht zustande, weil nicht genügend wahlberechtigte Personen ihre Stimme abgegeben haben.
2019 Die USA fordern die Auslieferung des früheren Kommandanten der FARC, weil sie und auch kolumbianische Ermittlungsbehörden diesen beschuldigen, zehn Tonnen Kokain in die USA liefern zu lassen. Das Sondergericht für Kriegsverbrechen lehnt die Auslieferung wegen fehlender Beweise ab und lässt ihn frei.
2020 Im März wird vorsorglich der Notstand ausgerufen, um die bisher geringe Zahl von Corona-Infektionen nicht zu erhöhen.

4. Berühmte Personen:

  • Gabriel García Márquez Gabriel García Márquez wurde am 6. März 1927 in Aracataca, Magdalena in Kolumbien geboren, gestorben am 17. April 2014. Er war ein kolumbianischer Schriftsteller (u.a. „Hundert Jahre Einsamkeit“ und „Die Liebe in Zeiten der Cholera“). Er erhielt 1982 den Nobelpreis für Literatur.
  • Shakira Shakira Isabel Mebarak Ripoll wurde am 2. Februar 1977 in Barranquilla in Kolumbien geboren. Sie ist seit Mitte der 1990er-Jahre im lateinamerikanischen und spanischen Raum und seit ca. dem Jahr 2000 weltweit erfolgreich als Pop-Sängerin und Songschreiberin. (u.a. „Whenever, Wherever“ 2001, „Hips Don’t Lie“ 2006, „Waka Waka“ 2010)
  • Pablo Escobar Pablo Escobar auch „El Doctor“, „El Patrón“ oder „Don Pablo genannt, (geb. 1. Dez. 1949 in Medellin, gest. 2. Dez. 1993 bei einer Schießerei) war einer der größten Drogenhändler aller Zeiten und wurde dadurch zu einem der reichsten Menschen der Welt. Durch seine Skrupellosigkeit und Machtgier wurde er innerhalb kürzester Zeit zu einem der mächtigsten Menschen Kolumbiens. Durch seine Wahl in den Stadtrat von Medellin genoss er sogar Immunität. Er bestach viele Politiker und so gelang es ihm, Einfluss auf die gesamte Politik Kolumbiens zu nehmen. Obwohl er als Drogenbaron ein Schwerkrimineller war, waren die Kolumbianer geteilter Meinung über ihn. Mit Drogengeldern finanzierte er Soziale Einrichtungen, Krankenhäuser oder Schule und dafür waren ihm die Einheimischen dankbar. Dies machte ihn zum Volkshelden, an den bis heute durch Denkmäler in Medellin erinnert wird.

5. Werte:

  • Es herrscht das Senioritätsprinzip, den Ältesten gebührt Respekt und sie werden als Mittelpunkt der Familie umsorgt.
  • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen. Es gibt nichts Wichtigeres als die Familie.
  • Der Familienname setzt sich zusammen aus dem Nachnamen des Vaters und an zweiter Stelle dem Nachnamen der Mutter.
  • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

Fast alle Kolumbianer sind katholisch.

Gruppenorientierung:

  • Das Zusammenleben ist außerordentlich familiengeprägt und kollektiv.
  • Der männliche Chauvinismus dominiert allerdings noch immer die Gesellschaft, obwohl die Mutter innerhalb der Familie die wichtigste Rolle spielt.

Alltag:

  • Bei einer privaten Einladung sind Alkoholika für den Herrn und Süßigkeiten oder Blumen für die Gastgeberin gern gesehene Geschenke.
  • Bitte keine Rosen, bitte keine gelben Blumen, aber in ungerader Zahl und gerne exotisch.
  • Am Tag nach der Einladung bedankt man sich noch einmal telefonisch.
  • In Kolumbien spricht man gewöhnlich die Dinge sehr konkret an, wenn eine persönliche Beziehung besteht. Allerdings sollte man als Besucher keine heiklen Themen ansprechen, die das Land betreffen, z.B. Drogen, Korruption oder Politik.
  • Der nationale Freizeitsport heißt „Tejo“. Tejo-Bahnen sind 2,5 m breit und ca. 20 m lang. Am Ende der Bahn befindet sich ein Hügel aus Lehm mit einem gekennzeichneten Mittelpunkt. Es gilt, mit einem ca. 2 kg schweren faustgroßen metallischen Stein, dem Tejo, das Ziel zu treffen. Gespielt wird überwiegend von Männern (zwei gegen zwei oder zwei Mannschaften) um die nächste Getränkerunde.
  • Fußball ist die beliebteste Sportart in Kolumbien. Die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien lässt die Herzen der Kolumbianer höher schlagen.
  • Da die Sonne abends früh untergeht (wegen der Lage am Äquator) beginnt das Leben früh am Morgen mit Beginn der Helligkeit. Um sieben Uhr morgens läuft das Arbeitsleben bereits auf Hochtouren.
  • Es gibt nicht besonders viele Schulen. Diese liegen weit auseinander. Es wird in mehreren Schichten unterrichtet und der erste Unterricht beginnt oft um sechs Uhr morgens.
  • Das Abendbrot gibt es um ca. 19 Uhr. Der Abend klingt bald aus, da man früh aufstehen muss.
  • Das gesellschaftliche Leben findet fast nur an den Wochenenden statt.
  • Die vielen Garküchen und Essensstände sind allgegenwärtig. Achten Sie auf die hygienischen Umstände bevor Sie essen.

Körpersprache:

  • Die Geste, zwei Zeigefinger aufzurichten (um eine Länge anzuzeigen) gilt in Kolumbien als obszön.
  • Tippen Kolumbianer mit ihren Fingern gegen den Ellenbogen, bedeutet das, dass sie jemanden für geizig halten.
  • Das o.k.-Zeichen (Daumen und Zeigefinger bilden einen Kreis) niemals verwenden.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion:

Der katholische Glauben der meisten Kolumbianer nimmt Einfluss auf das Verhalten der Menschen.

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Die Begrüßung und Verabschiedung erfolgt per Handschlag. Ggf. nach längerem Kennen kann eine Umarmung zum Abschied möglich sein.
  • Begrüßungen allgemein sind abhängig vom Geschlecht und der Distanz zueinander.
  • Der Umgang ist oft körperbetont und steht im starken Kontrast zu den Sittenregeln. Kolumbianer haben eine stark ausgeprägte Körpersprache. Seien Sie selbst vorsichtig und zurückhaltend.
  • Man erfährt Anerkennung durch einen offensichtlich nach außen hin sichtbaren hohen Status.
  • Pünktlichkeit wird von Ausländern stets erwartet. Kolumbianer haben ein entspanntes Verhältnis zur Zeit.
  • Beachten Sie, zu Feiertagen und Ferienzeiten keine Termine zu vereinbaren.
  • Denken Sie bei einer Terminierung die klimatischen Verhältnisse.
  • Visitenkarten werden zu Beginn eines Gesprächs überreicht.
  • Bevor geschäftliche Unterredungen beginnen, findet Smalltalk statt. Auf diese Weise wird der zukünftige Geschäftspartner „abgeklopft“.
  • Die persönliche Wertschätzung des Geschäftspartners ist sehr hilfreich im Umgang in manchmal auch unangenehmen Situationen.
  • Die Anrede ist wichtig im Umgang mit sozialen Hierarchien. Der Kolumbianer fühlt sich durch große Höflichkeit geschmeichelt. Akademische Titel werden immer genannt.
  • Die Machtdistanz ist sehr hoch.
  • Anliegen werden nie direkt angesprochen.
  • Eine direkte Kommunikation findet nicht statt. Versuchen Sie über Umwege Ihr Ziel zu erreichen. Mit Höflichkeit und Ausdauer ist vieles möglich.
  • Kolumbianer sind Meister darin, Konflikten aus dem Weg zu gehen.
  • Kritik oder gar Selbstkritik sind ihnen fremd.
  • Konflikte, denen man nicht entfliehen kann, können schnell zu einem hitzigen Streit führen, bei denen das „Machogehabe“ zu Tage kommt (Machismo =  die Betonung der Männlichkeit des Mannes).
  • Pünktlichkeit wird auf jeden Fall erwartet, für sich selbst nimmt der Kolumbianer gern das Recht auf Verspätung in Anspruch.
  • Üben Sie sich in Geduld. „Time is money“ gibt es nicht. Es heißt eher „Geduld is money“ …
  • Bei Geschäftsabschlüssen- oder -prozessen gibt der persönliche gute Kontakt den endgültigen Ausschlag.

Hierarchie:

In Kolumbien ist die Gesellschaft hierarchisch organisiert. Der soziale Status ergibt sich aus Alter und Position. Ältere Personen werden als weise angesehen und deswegen zollt man ihnen großen Respekt.

Begrüßung/Anrede:

  • Männer schütteln sich die Hand und halten dabei Augenkontakt. Dazu wird der für die Tageszeit passende Gruß („buenos dias“ morgens bis mittags, „buenas tardes“ am Nachmittag und „buenas noches“ am Abend) genannt.
  • Frauen fassen sich zur Begrüßung an die Unterarme.

Geschäftsessen:

  • Geht man in ein Restaurant, zahlt derjenige die Rechnung, der die Einladung ausgesprochen hat.
  • Europäische Tischsitten sind immer richtig.
  • Normalerweise wird alles mit Besteck gegessen. Selbst Obst wird mit Messer und Gabel klein geschnitten.
  • Während des Essens behält man seine Hände sichtbar oberhalb des Tisches und legt seine Ellenbogen nicht auf dem Tisch ab.
  • Es gilt als höflich, einen kleinen Rest auf dem Teller liegen zu lassen, wenn man das Essen beendet hat.
  • Das Mobiltelefon ist ausgeschaltet und liegt keinesfalls auf dem Tisch.

Bekleidung:

  • Die Herren kleiden sich elegant-konservativ mit Anzug und Krawatte. Krawatte bitte nicht in den Landesfarben.
  • Je nach Status auch mit Manschettenknöpfen und Krawattennadel.
  • Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist wichtig mit sehr gut geputzten Schuhen und gepflegten Fingernägeln.
  • Die Damen bevorzugen gepflegte Businesskleidung in Form von Kleidern oder Hosenanzügen, weiblich aber korrekt.
  • Make-up und Schmuck unterstreichen die Eleganz.

Kongo

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Kongo Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Demokratische Republik Kongo
Kinshasa
Französisch
Kongo-Franc/CDF
MEZ bis MEZ  +1 h
179
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 88.835.000//2020
UN Schätzung
82.740.888/2017
Fläche (km²) 2.345.095 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 37,9 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Gesamt ca. 350 Ethnien mit vier Hauptgruppen. Bantu-Völker 80% (18 % Luba, 16 % Kongo, 13 % Mongo, 10 % Rwanda), Sudan-Völker (Ubangi u.a.), Niloten und Minderheiten von Pygmäen. Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Christen 85 bis 95 %, davon Katholiken ca 50%. Diverse Freikirchen, Muslime und etliche indigene Religionen. Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 118 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
79,3 % 99,9 %
Regierungsform Republik Präsidialsystem Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 478/2017 44.769/2017
Hafenstädte Banana, Bomba, Matadi Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Angola, Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 6,11/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 58,1/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 61,1/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
72,4/2017
3,7/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
2,3/2015 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,0/2015 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
6,2/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .cg .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
43,4/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +242 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
k. A. 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
k. A. 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

01. Januar Neujahr
04. Januar Tag der Märtyrer
April Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
Mai/Juni Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert

13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
20. Mai Tag der Partei
24. Mai Tag der Fischer
30. Juni Unabhängigkeitstag (ehem. belgische Kolonie bis 30.06.1960), von 1971 bis 1997 Republik Zaire
01. August Tag der Eltern
14. Oktober Tag der Jugend
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

1482 Der Portugiese Diogo Cão segelte bei seiner Suche nach dem Seeweg nach Indien die afrikanische Küste entlang. Er gelangte an die Mündung eines großen Stromes, den er hinaufsegelte, bis in die Gegend des heutigen Matadi. So betrat zum ersten Mal ein Europäer das Gebiet des Kongo, wo zu dieser Zeit schon seit mehr als 100 Jahren das Königreich des Mani-Kongo existierte.
1878 Nachdem Stanley seine Reiseberichte vorlegte und England kein Interesse an dem Gebiet zeigte, trat Stanley in die Dienste König Leopold II. von Belgien, der die Association Internationale du Congo (AIC, später in Comité d’études du Haut Congo - CEHC umbenannt) gründete. Diese Organisation beauftragte Stanley, in das Gebiet zurückzukehren, um Handelsstationen zu errichten und Beziehungen zu den Stammesfürsten aufzubauen. Stanley gründete u. a. die Stadt Léopoldville (das heutige Kinshasa) und errichtete etwa 40 Handelsposten im Inneren des Landes.
1957 Versuchsweise Einführung von Kommunalparlamenten, gewählt wurde in Léopoldville, Elisabethville und Jadothville.
1960 Start „Runder Tisch“ in Brüssel. Das Datum der Unabhängigkeit von Frankreich wird auf den 30. Juni des gleichen Jahres festgelegt.
1966 Umbenennung der Hauptstadt (jetzt Kinshasa) und weiterer Städte.
1971 Von 1971 bis 1997 führt die Demokratische Republik Kongo den Namen „Zaire“
1972 Die christlichen Namen und Vornamen wurden afrikanisiert als Reaktion auf den Konflikt zwischen dem Staat und der katholischen Kirche (Jan. 1972), der die Ausweisung Kardinal Malulas zur Folge hatte.
1990 Ende des Einheits-Parteisystems, Rücktritt Mobutus als Präsident der MPR (nationalistische Partei).
1996-1997 Der 1. Kongokrieg.
1998-2003 Der 2. Kongokrieg endet mit einem Friedensvertrag und dem Übergangspräsidenten Joseph Kabila. Der Ost-Kongo bleibt weiterhin ein Kriegsgebiet.
2005 In einem Referendum stimmen die Bürger für eine neue Verfassung.
2006 Joseph Kabila wird neuer Staatspräsident.
2013 Der Kongo und zehn weitere Staaten verpflichten sich zu gegenseitiger Hilfe bei innerstaatlichen Konflikten.
2016 Eine neue Regierung wird gewählt. Staatspräsident bleibt Joseph Kabila.
Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen der Miliz und den Ausführenden der Staatsgewalt, was ca. 3400 Tote und ca. 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge zur Folge hat.
Proteste gegen Präsident Kabila mehren sich.
2017 Premierminister Bruno Tshibala bildet eine neue Regierung.
Die kongolesische Armee und Rebellen bekämpfen sich. Seit 2014 sind bei Massakern an den Bürgern ca. 1500 Menschen getötet worden, ca. 1300 werden vermisst.
2018 Proteste gegen die Regierung werden gewaltsam bekämpft.
Ausbruch einer Ebola-Epidemie.
Felix Tshisekedi setzt sich bei der Präsidentschaftswahl durch, obwohl es Hinweise auf Wahlbetrug gibt.
2019 Tshisekedi wird neuer Staatspräsident.
2020 Wegen der Corona-Pandemie werden durch die Regierung Zwangsmaßnahmen bis hin zum Ausnahmezustand angeordnet.

4. Helden:

Diogo Cao, gestorben vermutlich um 1486, war portugiesischer Seefahrer und Entdecker.
Er suchte den Seeweg nach Indien um Afrika herum und vermutete den Fluss Kongo als Verbindung nach Indien, was sich nicht bestätigte. Die Mündung des Kongo nahm er für Portugal in Besitz.

5. Werte/Allgemeines:

  • Kongolesen sind freundliche und aufgeschlossene Menschen
  • Das Land zählt zu den ärmsten Ländern der Erde, obwohl es reich an Rohstoffen ist.
  • Viele politische und bewaffnete Konflikte entstehen aus dem Kampf um die Rohstoffe. Sie sind die wichtigsten Devisenbringer für das Land.
  • Der Staat ist nicht in der Lage den öffentlich Bediensteten Gehälter zu zahlen. Bürger zahlen direkt an Bedienstete, damit überhaupt Leistungen in irgendeiner Form möglich werden. Dieses heißt dann: „la motivation“. Soziale Dienste werden von der Katholischen Kirche betrieben.
  • Menschenrechte werden, vor allem in Krisengebieten, wenig geachtet. Vergewaltigung ist eine „Kriegswaffe“.
  • Fußball ist der beliebteste Sport im Kongo und immer ein Gesprächsthema.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

Die Katholische Kirche verfügt durch ihre Infrastruktur (Missionsstationen, Kirchen, Schulen, Krankenhäuser) über einen sehr hohen Stellenwert.

Gruppenorientierung:

Das Mobilfunknetz und die digitale Kommunikation sind stark ausgeprägt. Bei zwei Mobilfunk-Anbietern angemeldet zu sein, zeigt einen hohen sozialer Status.

Alltag:

  • Unbedingt das Fotografier- und Filmverbot von öffentlichen, militärischen, bzw. strategisch wichtigen Einrichtungen oder auch, besonders uniformierte, Personen. Es drohen Geldstrafen oder gar Inhaftierungen.
  • Vermeiden Sie auffälligen Verhalten, um Konfrontationen mit Polizei oder Militär zu verhindern.
  • Besonders der Osten des Landes ist nicht befriedet. Die übrigen Teile des Landes und die großen Städte sind relativ sicher.

Wirtschaft:

  • Das Land verfügt über große Rohstoff-Vorkommen, z.B. Diamanten, Gold, Kupfer, Mangan und Koltan.
  • Aus Koltan wird Tantal für die Produktion von elektronischen Geräten gewonnen. Von China wird sehr viel eingekauft, um es dann gewinnbringend an Europa weiter zu verkaufen.
  • Die Regierung ermöglicht die Förderung großer Erdölvorkommen. Leider ohne Rücksicht auf Umwelt oder Sicherheit.
  • Große Erdgasvorkommen werden zurzeit nicht gefördert.
  • Die marode Infrastruktur und die Größe des Landes lassen kaum regionale Geschäftsstrukturen zu.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Der Aufbau einer Geschäftsbeziehung ist wegen der ungewissen politischen Lage sehr schwierig.
  • Risikobereitschaft und Afrika-Erfahrung sind Voraussetzung für Geschäfte.
  • Da es kaum Straßen in dem sehr großen Land gibt, ist alleine schon der Transport von Waren ein risikoreiches Unterfangen.
  • Grundsätzlich sind Erfahrungen im Umgang mit Geschäftspartnern in Sachen Geld und Zeit hilfreich.
  • Achtung: Immer und überall herrscht eine hohe Korruptionsanfälligkeit.
  • Im Bergbau und im Mobilfunksektor zeigen sich vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.
  • Zulieferungen für Landwirtschaft sowie den Straßen- und Gebäudebau eröffnen für Deutschland neue Märkte.
  • Kontakte zum Aufbau einer Geschäftsbeziehung können über die kongolesische Handelskammer aufgenommen werden.
  • Der persönliche Kontakt und dessen Pflege, gepaart mit einem freundlichen und offenen Umgang, sind sehr wichtig.
  • Amtssprache ist Französisch. Gute Kenntnisse, ansonsten ein mitgebrachter Dolmetscher, sind von großem Vorteil.
  • Gute Kontakte zur Regierung und politische Beziehungen helfen, eine Geschäftsbeziehung aufzubauen und zu erhalten.
  • Die kongolesische Investitionsagentur unterstützt geschäftliche Verhandlungen.
  • Ein qualifizierter Anwalt ist, vor allem wegen einer ineffizienten Verwaltung, unverzichtbar.

Ernährung:

  • Die lokale Küche bietet viel Hühnchen, Fisch, Eintopf, gern mit Rindfleisch und Gemüse
  • Restaurants bieten auch internationale Küche an.
  • Niemals Trinkwasser aus der Leitung oder aus öffentlichen Wasserstellen trinken.
  • Bei Getränken aus der Flasche darauf achten, dass sie verschlossen und von innen sauber sind.

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