Indien

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Indien Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Indien
Neu-Delhi
Hindi, Englisch und 22 Regionalsprachen
Indische Rupie/INR
MEZ  + 4.30 h
130
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 1.353 Mrd./2018 Schätzung Weltbank 82.740.888/2017
Fläche (km²) 3.166.414 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 427,3 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Die größten Ethnien bestehen aus drei Sprachgruppen.
1. Indo-Arier 70%. 2. Dravaidianer 25%.
3. tibetobirmanische Völker 5 %.
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Sakulärer Staat mit Glaubensfreiheit.
Ca. 80% Hindus, 14% Muslime, ca 2 % Christen. Sikks ,Buddhisten und Minderheiten von anderen Glaubensrichtungen
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 142 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
71,2 % 99,9 %
Regierungsform Parlamentarische Demokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Parlamentarische Bundesrepublik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 1.976/2017 44.769/2017
Hafenstädte Bhannagat, Bombay, Goa, Kalikat, Kalkutta, Kandia, Kolkata, Madras, Marmago, Mumbai, Panaji, Pondicherry, Tuticorin, Vishakhapatam Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Bangladesh, Bhutan, Myanmar, China, Nepal, Pakistan Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,33/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 64,1/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 70,2/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
53,8/2017
3,5/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
3,8/2013 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,6/2015 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
29,5/2016 84,4/2017
Internet-Kürzel: .in .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
87,3/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +91 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
12.665,1 Mill. 2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
8.233,6 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahrstag
26. Januar Tag der Republik/Nationalfeiertag, 1950
März Holi, Frühlingsfest
28.03.2021 – 17.03.2022 – 08.03.2023
April Ostern
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
März/Mai Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
Fastenbrechenfest
13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
August Raksha Bandhan
Fest der geschwisterlichen Verbindung
21.08.2021 – 11.08.2022 – 30.08.2023
15. August Tag der Unabhängigkeit, 1947
Oktober Dussehra
Tag des Sieges von Rama über den Dämonen Ravana
15.10.2021 – 5.10. 2022 – 24.10.2023
02. Oktober Mahatma Gandhis Geburtstag
Oktober/November Diwali, hinduistisches Lichterfest
04.11.2021 – 24.10.2022 – 07.11.2023
Oktober/November Bhai Dooj/Govardhan Puja
6.11.2021 – 26.10.2022 – 14.11.2023
25. Dezember Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

3000 v. Chr. Hinduismus und Buddhismus entstehen.
1600-1800 Herrschaft muslimischer Mogulkaiser.
1757 Nach einem Sieg der Briten bei Plassey gerät Indien zunehmend unter britischen Einfluss.
1857 Indien wird britische Kolonie.
1947 Unabhängigkeit Indien durch Führung von Mahatma Gandhi mit der Abspaltung von Pakistan.
1948 Mahatma Gandhi wird durch einen Hindu-Fanatiker ermordet.
1950 Ausrufung der Bundesrepublik Indien.
1956 Der Staat wird neu gegliedert.
1962 Grenzkrieg. China besetzt Grenze in Nordost-Kaschmir und im Osten.
1971 Ostpakistan wird als Bangladesch selbständig, wegen Militäraktionen fliehen 9,5 Mio. Menschen nach Indien.
1972 Anerkennung von Bangladesch.
1975 Sikkims wird als Unionsstaat eingegliedert.
Der innere Notstand wird ausgerufen mit Sondervollmachten für die Regierung.
1980 Indira Gandhi wird Premierministerin.
1984 Indira Gandhi wird von Sikh-Leibwächter ermordet, Nachfolger wird ihr Sohn Rajiv Gandhi.
In einem Chemiewerk des US-Konzerns Union Carbide in Bhopal kommt es zu einer Giftgas-Katastrophe mit ca. 30.000 Toten und 100.000 chronisch Kranken.
1989 Militante Muslime verüben blutige Aktion in Kaschmir.
Erfolgreiche Test mit atomar bestückten Mittelstreckenraketen nach erstem indischen unterirdischem Atomversuch in 1974.
1991 Die USA missbilligen das Nuklearprogramm und unterbrechen die Wirtschaftshilfe und Verkauf von militärischen Artikeln.
1997 Friedensnobelpreisträgerin (Heilige) Mutter Teresa (indische Ordensschwester, die selbstlos Armen, Kranken, Obdachlosen, Sterbenden geholfen hat) wird in Kalkutta beigesetzt.
1998 Indien erklärt sich zur Atommacht. Es wurden erneut Atomversuche durchgeführt.
2000 Indien zählt mehr als eine Milliarde Einwohner.
2003 Gemeinsam mit Russland wird ein Marschflugkörper erfolgreich getestet.
2006 In einem Vertrag über zivile Nukleartechnologie erzielen die USA und Indien Einigkeit.
2008 Start einer Rakete mit unbemannter Mondsonde.
2009 Stapellauf des ersten indischen Atom-U-Bootes.
2010 Mit Russland wird der Bau von bis zu 16 Kernkraftwerken vereinbart.
Die allgemeine Schulpflicht für Kinder von sechs bis vierzehn Jahren tritt in Kraft.
2012 Eine atomwaffenfähige Langstrecken-Rakete erfolgreich getestet.
2013 Während des hinduistischen Pilgerfestes nehmen ca. 34 Millionen Menschen ein „reinigendes Bad“ im Ganges.
Die erste Rakete mit Mars-Sonde wird gestartet.
2014 Friedensnobelpreis an Satyarthi als Kämpfer gegen Kinderarbeit und an die erst 17 Jahre alte Malala Yousafzai, eine Kinderrechtsaktivistin. Seit ihrem elften Lebensjahr (2009) berichtete sie in einem Internet-Tagebuch über die Gewaltherrschaft der pakistanischen Taliban. 2012 wurde sie bei einem Attentat durch Schüsse schwer verletzt.
2016 Der „Kaschmir-Konflikt“ spitzt sich zu. Gegenseitige Beschuldigungen von Indien und Pakistan jeweils die gegnerischen Gruppen angegriffen zu haben, verschärfen die Konfrontationen.
2017 Ram Nath Kovind ist neuer Staatspräsident.
Bei einem starken Monsum kommen ca. 1700 Menschen ums Leben.
2019 Indien schickt eine Raumsonde zum Mond.
Die Teilautonomie von Jammu und Kaschmir wird aufgehoben und führt zu heftigen Protesten in der Region.
2020 Die Corona-Pandemie, führt wie überall auf der Welt, zu einer hohen Zahl von Infizierten und Toten. Wegen der hohen Bevölkerungsdichte ist eine Eindämmung der Ansteckungen kaum möglich.

4. Helden/Persönlichkeiten:

  • Krishna (Sanskrit, m., (wörtlich „der Schwarze“) ist eine hinduistische Form des Göttlichen und wird meist als der achte Avatara von Vishnu verehrt. Für seine Anhänger ist er die Inkarnation des Höchsten.
  • Mumtaz Mahal, geb. 17.4.1594, gest. 17.6.1631
    war eine indische Kaisergemahlin. Ihr Ehemann Großmogul Shah Jahan ließ nach ihrem Tod das berühmte Taj Mahal als ihr Grabmal errichten.
  • Mahatma Gandhi, geb. 2.10.1869, ermordet am 30.1.1948
    wird auch inoffiziell „Vater der Nation“ genannt. Er war politischer und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Er entwickelte das Konzept des gewaltlosen Widerstandes.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Beim Essen die linke, unreine Hand nicht benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
  • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich
  • Setzt man sich auf den Boden, sollte man beachten, die Fußsohlen nicht nach vorne oder jemandem entgegen zu strecken. Besser ist der übliche Schneidersitz.

Gruppenorientierung:

Alltag:

Das Fotografieren von Bahnhöfen, Brücken und militärischen Anlagen ist nicht immer erlaubt. Auch für das Ablichten von historischen Bauwerken und Plätzen muss zuvor häufig eine Genehmigung beantragt werden.

Kommunikation:

  • Wenn ein indischer Gesprächspartner den Kopf schüttelt, ist dies nicht zwangsläufig als „Nein“ zu werten! Das Gebot der Höflichkeit verbietet es den Indern, eine Frage mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Deshalb sollten Sie es auch vermeiden, Fragen zu stellen, die Ihr Gesprächspartner mit einem „Nein“ beantworten muss.
  • Jemanden nach europäischer Art heranzuwinken, wird in Indien als beleidigend gewertet. Dort ist es üblich, zum Heranwinken den Arm nach vorne auszustrecken und die Hand nach unten zu bewegen.

Körpersprache:

Das bei uns übliche Kopfschütteln für ein „Nein“ kann in Indien möglicherweise auch ein „Ja“ bedeuten.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • In der Regel werden Geschäftstreffen und -verhandlungen von indischer Seite aus selten unter Vier-Augen sein.
  • Bevor es zu dem eigentlichen Geschäftsgespräch kommt, steht das erste Kennen lernen zwischen dem ausländischen Geschäftsreisenden und dem indischen Geschäftspartner auf dem Programm.
  • Will man im Anschluss an die ersten Gespräche vom Ausland aus die Kontakte zu einigen der besuchten indischen Unternehmen weiter ausbauen, empfiehlt sich in der Regel die Kommunikation per E-Mail.
  • Generell sollte der Kontakt zu indischen Geschäftspartnern regelmäßig gepflegt werden, in der Anfangsphase sollten regelmäßige Besuche in Indien auf dem Programm stehen.
  • Für indische Unternehmer ist nicht das westliche Unternehmen entscheidend, mit dem Geschäfte gemacht werden sollen, sondern dessen Vertreter.
  • Erst wenn sich auf dieser persönlichen Basis Vertrauen entwickelt, ist der indische Unternehmer bereit, auch seine Unternehmenskennzahlen preiszugeben.
  • Die Dichte an Internetcafes ist extrem hoch, normalerweise gibt es auch in kleineren Örtchen irgendwo ein Geschäft mit einem Modem. Der Preis für die Nutzung beträgt in der Regel ca. 15 Rs./Stunde. In vielen dieser Cafes können auch CDs gebrannt werden. Es ist angebracht in Internetcafes ohne Notstromversorgung umfangreiche E-Mails erst offline zu schreiben und sie auf der Festplatte oder eigenem USB-Stick hin und wieder zwischen zu speichern und den Text am Ende in die Mail zu kopieren, denn Stromausfälle sind häufig und es ist ärgerlich, die ganze Mail noch einmal schreiben zu müssen.

Hierarchie:

Begrüßung/Anrede:

  • In Indien legt man die Handflächen vor der Brust aneinander, wobei die Finger nach oben zeigen, und neigt den Kopf leicht. Diese respektvolle „Namaste“ bedeutet: ich verbeuge mich vor dir.
  • Im Geschäftsleben sollten Sie einen Inder immer mit seinem Nachnamen ansprechen. Die Anrede mit Vornamen ist sogar unter Freunden teilweise unüblich.
  • In der Regel werden nach der Begrüßung direkt Visitenkarten ausgetauscht.

Geschäftsessen:

  • Ein Geschäftsessen am Mittag sollte frühestens für 13:00 Uhr verabredet werden.
  • Auch ein Businessdinner sollte nicht früher als 19:30 Uhr angesetzt werden, da Inder in der Regel erst sehr spät essen.
  • Die Bezahlung erfolgt niemals getrennt.
  • Essenseinladungen sollten niemals abgelehnt werden.
  • Bei privaten Einladungen gehören Geschenke zum Pflichtprogramm und zur guten Sitte.
  • Ob bei privaten Treffen oder beim Business-Meeting: Small Talk gehört dazu. Auf der sicheren Seite ist man immer, wenn sich die Gespräche rund um die Themen Familie oder Sport drehen.
  • Verhandlungen nehmen viel Zeit in Anspruch, besitzen fast nie eine Tagesordnung und über die wichtigsten Punkte wird erst ganz am Ende gesprochen.

Bekleidung:

  • Korrekte Kleidung ist den Indern wichtig. Der Kleidungsstil ist eher konservativ und verhalten.
  • Zu einem Geschäftstermin sollten ausländische Kollegen oder Geschäftspartner nie ohne Anzug erscheinen.
  • Vor allem dürfen Frauen niemals zuviel Haut zeigen.
  • Ein offenherziger Kleidungsstil gilt als respektlos. Und Respekt ist in der indischen Gesellschaft eine Grundvoraussetzung des Zusammenlebens.

Indonesien

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Indonesien Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Republik Indonesien
Jakarta
Indonesisch
Indonesische Rupiah/IDR
MEZ  + 6 h bis + 8 h
111
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 268.5100.000/2019
lt. Indon. Zentralbank
82.740.888/2017
Fläche (km²) 1.910.931 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 148 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Javaner 40,0 %, Sundanesen 15 %, Malaien, Maduresen, Bataker, Minangkabau, Betawi, Minderheiten chinesischer, indischer, arabischer und melanesischer Abstammung
Es gibt ca. 600 anerkannte ethnische Gruppen.
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) 87 % der Indonesier sind Muslime Meist Sunniten), 10 % Christen, 2% sind Hindus, 1% Buddhisten sowie indigene Religionen
Der Islam ist keine Staatsreligion, aber jeder muss sich zu einer der fünf Weltreligionen bekennen
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 119 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
93,9 % 99,9 %
Regierungsform Präsidialrepublik Parlamentarische Demokratie
Staatsform Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 3.876/2017 44.769/2017
Hafenstädte Belawan, Benjarmasin, Djakarta, Padang, Pontianak, Semarang, Surabaja, Tandjungperiuk, Tepa Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Malaysia, Papua-Neuguiena Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 2,36/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 67,2/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 71,4/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
66,3/2017
4,3/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben (% d. BIP) 3,6/2015 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,1/2013 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
32,3/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .id .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
173,8/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +62 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
3.271,9 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
2.669,5 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahrstag
Januar/Februar Das Chinesische Neujahrsfest richtet sich nach dem chinesischen Mondkalender. Das Neue Jahr beginnt nach dem Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar
12.2.2021 – 1.2.2022 – 22.1.2023
März/Mai Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
Mai Waisak (Geburtstag Buddhas)
26.5.2021 – 16.5.2022 – 6.5.2023
Juni/August Opferfest (Eid-al-Adha)
20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
Islamisches Neujahr
10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023
Ashura-Fest (Fasten- und Rettungstag des Propheten Moses)
18.8.2021 – 8.8.2022 – 28.7.2023
17. August Hari Proklamasi Kemerdekaan (Unabhängigkeitstag), Nationalfeiertag, 1945
September/Oktober Mawlid (Geburtstag des Propheten Mohammed)
18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023

Die islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich daher von Jahr zu Jahr.

3. Geschichtliche Daten:

15. Jahrhundert Um 1500 wurde der Seeweg von Europa nach Indonesien entdeckt
1602 Wurde die Vereinigte Ostindische Kompanie gegründet. Diese legte den Grundstock für das niederländische Kolonialreich Indonesien.
1800 Wurde die Vereinigte Ostindische Kompanie jedoch aufgelöst und die niederländische Regierung übernahm alle Besitztümer. Im 2. Weltkrieg besetzte Japan Indonesien und machte der niederländischen Herrschaft ein Ende. Nach der Kapitulation Japans wurde Indonesien unabhängig.
1908 Dehnten die Niederlande, von Java ausgehend, ihren Machtbereich auf den gesamten indonesischen Archipel aus. Lediglich die Provinz Aceh (Atjeh) im Norden Sumatras vermochte zu widerstehen, wurde aber nach einem über dreißigjährigen Krieg ebenfalls unterworfen.
1942 Begann die japanische Armee Niederländisch-Indien zu besetzen. Ihr Interesse galt kriegswichtigen Rohstoffreserven und der Verbesserung ihrer strategischen Position. Im März 1942 kapitulierten die Niederländer. Die fast 350-jährige Zeit ihrer Kolonialherrschaft war vorüber.
1945 Die Herrschaft der Japaner endete am 15. August 1945 mit deren Kapitulation
1963 Die Bildung des Nachbarstaates Malaysia  wurde von Indonesien abgelehnt, was zum als Konfrontasi bezeichneten Konflikt zwischen den beiden Staaten führte.
2002 ereignete sich der Terroranschlag auf der Touristeninsel Bali, der 202 Tote und mehr als 300 Verletzte forderte. Im Sommer 2004 fanden erstmals direkte Präsidentschaftswahlen statt, bei der kein Kandidat eine Mehrheit erreichen konnte. Bei einer Stichwahl am 20. September siegte der Herausforderer und frühere General Susilo Bambang Yudhoyono.
2004 Ein Tsunami zerstört große Teile der Provinz Aceh auf Sumatra und forderte viele Todesopfer.
2006 In Yogyakarta gibt es ein Erdbeben der Stärke 6, wobei auch das Weltkulturerbe Prambanan stark beschädigt wurde
2007 Der Vulkan „Anak Krakatau“ ist stark aktiv.
2008 Tod von Suharto (Er regierte als diktatorischer Staatspräsident von 1967 bis 1998).
2009 Yudhoyono bleibt Staatspräsident.
2010 Tsunami durch starkes Seebeben.
2014 Joko Widodo wird neuer Staatspräsident. Sehr positiv für Indonesien war die friedliche und demokratische Machtübernahme.
2018 Eine islamitische Familie verübt fast zeitgleich Selbstmordanschläge auf drei Kirchen der christlichen Minderheiten.
Ein Tsunamials Folge eines Erdbebens der Stärke 7,5 fordert über 4300 Menschenleben, u. a. wird die Stadt Palu völlig zerstört.
2019 Bei der gleichzeitigen Durchführung von Präsidentschafts- und Parlamentswahlen bleibt Joko Widodo Staatspräsident.

4. Helden:

Mohammed (*570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina): Begründer/Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde (Siegel der Propheten)

5. Werte:

  • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen
  • Ehre – Würde – Reputation
  • Strenge Einhaltung der islamischen Regeln und Gebräuche in allen Formen und Bereichen des täglichen Lebens.
  • Abgrenzung der Lebensbereiche von Mann und Frau, Familie und Clan

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Während des Fastenmonats sollte man tagsüber in der Öffentlichkeit weder essen oder trinken noch rauchen. Alkohol darf auf öffentlichen Plätzen oder Straßen nicht getrunken werden.
  • Beim Betreten von Tempelanlagen ist auf angemessene Kleidung zu achten (lange Hosen, Schuhe). Kurze Hosen und/oder Röcke sind ebenso nicht angebracht wie knappe Tops bei Frauen oder Muskelshirts bei Männern.
  • Beim Essen nicht die linke, unreine Hand benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
  • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich
  • Der Fuß ist das unedelste Körperteil und sollte, zum Beispiel beim Sitzen, einem anderen Menschen nicht entgegengestreckt werden

Gruppenorientierung:

Alltag:

  • Man sollte überall vorsichtig sein. Vor allen Dingen sollte man nicht provozieren oder angeben. Das fordert meistens eine Aktion heraus. Also nicht die teure Uhr am Arm aus dem Autofenster zeigen!
  • Da die indonesische Bevölkerung einiges mit den Kolonialmächten mitgemacht hat, sollte man mit überheblichen Phrasen und Handlungen vorsichtig sein!
  • Wer mit Drogen erwischt wird, dem droht die Todesstrafe - unabhängig von seinem Herkunftsland.

Körpersprache:

  • Man sollte niemals einheimischen Kindern über den Kopf streichen. Der Kopf gilt als rituell reinstes Körperteil und darf von Fremden nicht angefasst werden.
  • Zeigt man mit dem Finger auf eine Person, kann dies als Angriff gewertet werden.
  • Berührungen von sich aus meiden.
  • Einer Frau niemals die Hand zur Begrüßung reichen.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion: Grundpfeiler des Islam:

  • Glaubensbekenntnis: Mit dem Glaubensbekenntnis erklärt sich ein Muslim der Islamischen Gemeinschaft mit allen Konsequenzen zugehörig. Glaubensverrat oder eine Abkehr davon werden mit der Todesstrafe gesühnt.
  • Gebet: Ein Muslim betet fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts). Er wendet sich dabei in Richtung Mekka, in Gedenken an den Ort, an dem Mohammed die Offenbarung erfuhr.
  • Ramadan: Während des Fastenmonats Ramadan verzichten die Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen sind Schwangere, Reisende, Kinder, Kranke und Reisende, die aber nach Möglichkeit eine soziale Ersatzleistung erbringen sollten.

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Unbedingt pünktlich erscheinen, obwohl dann in den Gesprächen Geschäfte und Zeit keine so dominierende Rolle spielen.
  • Begrüßt wird mit einem sanften Händedruck, ohne die Hand zu schütteln. (Die linke Hand gilt als unrein).
  • Geschäftsgespräche beginnen mit Smalltalk z.B. über Religion, Familie, Kinder. Es wird vorausgesetzt, dass man einer Religion angehört und Familie und Kinder hat.
  • Der Gesichtsverlust ist das Schlimmste was einem Indonesier (und allen Asiaten) passieren kann. Bitte bringen Sie Ihr Gegenüber nie in Verlegenheit.
  • Lautstarkes Auftreten ist unvorstellbar. Bitte mäßigen Sie Ihre Lautstärke, Sie gelten sonst als aggressiv.

Hierarchie:

Hierarchien sind sehr wichtig. Es wird großer Wert auf die Einhaltung der Rangfolge gelegt, z.B. bei der Begrüßung oder bei Verhandlungen. Die Visitenkarte gibt Auskunft über die Position des Gegenübers.

Begrüßung/Anrede:

  • Begrüßt wird mit einem sanften Händedruck, ohne die Hand zu schütteln. (Die linke Hand gilt als unrein).
  • Der Austausch von Visitenkarten ist wichtig!

Geschäftsessen:

Es wird nicht erwartet, dem Gastgeber ein Geschenk mitzubringen, dass man der Einladung folgt ist schon Ehre genug. Allerdings sind kleine Aufmerksamkeiten mit z.B. deutschen Spezialitäten in Form von Marzipan, Schokolade oder Gummibärchen gern gesehen, (keinesfalls Alkohol). Vorsicht auch bei allzu offensichtlicher Bewunderung. Unter Gastfreundschaft versteht man, dem Gast das Beste zu bieten.

Bekleidung:

  • Im Geschäftsleben tragen die Herren westliche Anzüge
  • Damen sind im Geschäftsbereich kaum vorhanden. Wenn, dann tragen sie westliche Kostüme oder Hosenanzüge, kniebedeckt und konservativ.

Allgemeines:

  • Beim Betreten privater Räume oder religiöser Stätten werden die Schuhe ausgezogen
  • Damen sollten darauf achten die Schultern und Knie bedeckt zu halten

Iran

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Iran Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Islamische Republik Iran
Teheran
Persisch (Farsi)
Iranischer Rial/IRR
MEZ  + 2.30 h
65
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 82.820.766/2019 UN-Schätzung 82.740.888/2017
Fläche (km²) 1.648.195 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 50,2 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Perser 51-61 % , Aserbaidschaner 16-24%, Gilaki und Mazandarani 6-8 %, Kurden 7-10%, Araber 2-3 %. Sowie Turkmenen, Luren, Balutschen, Armenier u.a. Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Islam ist Staatsreligion
99 %Muslime, davon Schiiten 90%, Sunnitische Moslems 5-10%. Minderheiten von Christen, Juden, Parsen, Mandäern und Bahais. Der Bahai-Glaube entstand aus dem schiitischen Islam und ist seit 1983 schweren Verfolgungen ausgesetzt.
Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 173 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
86,8 % 99,9 %
Regierungsform Präsidentielle Theokratie Parlamentarische Demokratie
Staatsform Islamische Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 5.290/2017 44.769/2017
Hafenstädte Abadan, Abbas, Ahwas, Baendaer, Benderabbas, Enseli, Khorramschar, Schapur Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Irak, Türkei, Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,66/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 74,9/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 77,1/2016 83,1/2016
Erwerbsquote (%)
Erwerbslosenquote
44,2/2017
13,1/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
3,4/2016 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 0,3/2013 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
60,4/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .ir .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
107,3/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +98 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
3.927,4 Mill./2011 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
393,9 Mill./2011 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

11. Februar Siegestag der Revolution von 1979/Nationalfeiertag
1. April Proklamation der iranischen Republik Iran, 1979
April/Mai Der Ramadan (Fastenmonat der Muslime) ist immer der neunte Monat nach dem islamischen Mondkalender
13. April bis 12. Mai 2021 – 2. April bis 1. Mai 2022 – 22.März bis 20.April 2023
Fastenbrechenfest, auch Ramadanfest
13.-15.5.2021 – 2.-4.5.2022 – 21.23.4.2023
Juni/Juli/August Opferfest (Eid-al-Adha)
20.-22.7.2021 – 9.-11.7.2022 – 28.-30.6.2023
Ashura-Fest (Fasten- und Rettungstag des Propheten Moses)
18.8.2021 – 8.8.2022 – 28.7.2023

Islamisches Neujahr
10.8.2021 – 30.7.2022 – 19.7.2023
September/Oktober Mawlid (Geburtstag des Propheten Mohammed)
18.10.2021 – 8.10.2022 – 27.9.2023

3. Geschichtliche Daten:

550 v. Chr. Kyros der Große verjagt die Meder und gründet das altpersische Großreich.
642 Ankunft der Araber.
999 Ankunft der seldschukischen Türken.
1501 Krönung des ersten Schahs: Ismail I.
1941 Mohammed Reza kommt an die Macht und behält sein Amt achtunddreißig Jahre lang, wobei die Unterdrückung der Opposition eine wichtige Rolle spielt.
1979 Chomeini stürzt den Schah und richtet die islamische Republik unter dem Schutz der Milizen der Iranischen Revolutionsgarde (Pasdaran) ein. Langwierige Geiselnahme in der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Teheran.
1980 Beginn des Krieges gegen den Irak.
1989 Tod von Ayatollah Chomeini. Rafsandjani wird zum Präsidenten ernannt.
1995 Die Vereinigten Staaten von Amerika erklären im nationalen Alleingang ein Handelsembargo gegen den Iran, wohingegen Europa eine weniger strenge Stellung einnimmt.
1996 Die Scharia (das religiöse Gesetz des Korans) ist das Fundament einer neuen verschärften Gesetzgebung.
2002 Zusammen mit dem Irak und Nordkorea bezeichnet der US-Präsident George W. Bush den Iran die „Achse des Bösen“.
2005 Mahmud Ahmadineschad wird nach Rafsandschani neuer Präsident.
Lt. Ahmadineschad will Khomeini, (politischer und religiöser Führer der Revolution (Sturz des Schahs), Gründer der islamischen Republik im Iran), dass „das Regime, das Jerusalem besetzt hält, aus den Analen der Geschichte verschwindet“. Der Iran bestreitet das Existenzrecht Israels.
2006 Iran erklärt sich zur Atommacht.
Iran verfügt über eine Anlage, in der waffenfähiges Plutonium hergestellt werden kann.
Der UN-Sicherheitsrat stellt ein Ultimatum: der Iran soll die Urananreicherung einstellen, damit der Verdacht der Atomwaffenherstellung fallen gelassen werden kann.
2007 UN-Sicherheitsrat spricht ein Waffenexportverbot für den Iran aus.
Der Iran behauptet, Uran anreichern zu können.
2009 Satellit mit eigener Trägerrakete wird ins All geschossen.
Ahmadineschad wird zum zweiten Mal Staatspräsident.
2010 Die US-Regierung wird von Ahmadineschad beschuldigt, Urheber der Anschläge vom 11. September 2011 zu sein.
Iran brüstet sich damit, genügend angereichertes Uran für Atombomben zu besitzen. Der UN-Sicherheitsrat beschließt weitreichende Sanktionen.
Erstes Kernkraftwerk geht ans Stromnetz.
2012 Verschärfte Sanktionen der USA richten sich u.a. gegen Erdölexporte.
2013 Dr. Hassan Rohani (Rouhani) wird neuer Staatspräsident. Er ist ein schiitischer Mudschtahid (Rechtsgelehrter) mit dem religiösen Titel Hodschatoleslam.
2015 Iran erklärt sich in einem Abkommen mit sechs Ländern (USA, Russland, VR China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland) bereit, seine Atomkraft nur zivil und nicht für Atomwaffen zu nutzen. Dafür werden wirtschaftliche Sanktionen schrittweise reduziert.
Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien verhängen auf der sog. Balkanroute einen Einreisestopp für Flüchtlinge bestimmter Länder. Durchreise nur noch für Migranten aus Syrien, Irak und Afghanistan möglich.
2016 Der ultrakonservative Ajatollah Ahmad Jannati wird für weitere sechs Jahre zum Vorsitzenden des Expertenrats.
Das Handelsvolumen zwischen Iran und China wird durch neue strategische Kooperationen von 52 Mrd. US $ auf 600 Mrd. US $ erhöht.
2017 Amnesty International veröffentlicht Bericht über öffentliche Hinrichtungen (mind. 567 in 2016) und Hunderte Politischer Gefangenen, die gefoltert und misshandelt werden.
Hassan Rohani bleibt nach der Präsidentenwahl im Amt.
2018 US Präsident Trump kündigt von seiner Seite aus das multilaterale Atomabkommen mit dem Iran.
Die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh wird wegen Staatsfreindlicher Propaganda und Beleidigung des geistlichen Führers Sejjed Ali Khamenei zu 38 Jahren Haft verurteilt.
2019 Im Golf von Oman wird eine US-Aufklärungsdrohne abgeschossen. Die Spannungen USA vs. Iran steigern sich.
Mit Gewalt werden Massenproteste niedergeschlagen, weil die Bevölkerung gegen extreme Benzinpreiserhöhungen protestiert.
2020 Von den USA wird per Drohne wird gezielt ein Kommandeur des iranishen Militärs getötet.
Die iranische Revolutionsgarde schießt kurz nach dem Start in Theheran versehentlich ein ukrainisches Passagierflugzeug ab. Es sterben 176 Personen.
Bei Parlamentswahlen gehen 76 % der Stimmen an die Ultra-Konservativen.
Die Corona-Pandemie breitet sich überdurchschnittlich stark aus. Die Gefahr der hohen Ansteckung wurde zunächst geleugnet.

4. Helden:

Mohammed (*570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina): Begründer/Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde (Siegel der Propheten)

5. Werte:

  • Familienorientierung, enger Gruppenzusammenhalt mit gemeinsamen Werten und Normen
  • Ehre – Würde – Reputation
  • Einhaltung der islamischen Regeln und Gebräuche in allen Formen und Bereichen des täglichen Lebens.
  • Abgrenzung der Lebensbereiche von Mann und Frau und Familie

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Religion:

  • Männer sollten Blickkontakt zu einheimischen Frauen meiden.
  • Das Bilderverbot respektieren und Menschen nicht ungefragt fotografieren.
  • Während des Fastenmonats sollte man tagsüber in der Öffentlichkeit weder essen oder trinken noch rauchen. Alkohol darf auf öffentlichen Plätzen oder Straßen nicht getrunken werden.
  • Ebenso sollte geschäftliche Termine nicht in diesem Zeitraum vereinbart werden.
  • Beim Essen die linke, unreine Hand nicht benutzen! Die linke Hand gilt als unrein, da mit ihr die Körperhygiene vollzogen wird.
  • Mit der linken Hand auf jemanden zu zeigen gilt als äußert unhöflich
  • Betende weder beobachten noch fotografieren!

Gruppenorientierung:

Iraner sind sehr stark gruppenorientiert.

Alltag:

  • Verboten ist alles, was unvereinbar mit den religiösen, kulturellen, politischen und moralischen Werten ist.
  • Verboten sind Alkohol und Drogen, sowie das Fotografieren von militärischen Einrichtungen oder, ungefragt, von Personen.
  • Innerhalb der Moscheen nicht fotografieren.
  • Prostitution, sowie Homosexualität oder auch homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind strafbar. Grundsätzlich ist es ratsam, in der Öffentlichkeit zurückhaltend aufzutreten und auf religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Traditionen Rücksicht zu nehmen.
  • Öffentlicher Körperkontakt ist tabu.

Kommunikation:

  • Nie von Mohammedanern sprechen, sondern von Moslems oder Muslimen.
  • Religiöse Themen brauchen nicht umgegangen werden, allerdings sollte man auf einen kritischen Unterton verzichten.
  • Der Gastgeber sollte grundsätzlich nicht zu Themen befragt werden, zu denen er sich nicht äußern kann. Unwissenheit ist gleich bleibend mit einem Gesichtsverlust!
  • Eile und Hektik gelten als unhöflich! Bei Geschäftsterminen ist Geduld und Zeit oberstes Gebot!

Körpersprache:

  • Den Daumen nach oben zeigen ist kein OK-Zeichen, sondern in der islamischen Welt ein obszönes Zeichen!
  • Niemals die Schuh- bzw. Fußsohlen zeigen. Das ist beleidigend.
  • Zeigt man mit dem Finger auf eine Person, kann dies als Angriff gewertet werden.
  • Berührungen von sich aus meiden.
  • Einer Frau niemals von sich aus die Hand zur Begrüßung reichen.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Religion, Nationale Rivalitäten, Einstellungen/Normen etc.)

Religion: Grundpfeiler des Islam:

  • Glaubensbekenntnis: Mit dem Glaubensbekenntnis erklärt sich ein Muslim der Islamischen Gemeinschaft mit allen Konsequenzen zugehörig. Glaubensverrat oder eine Abkehr davon werden mit der Todesstrafe gesühnt.
  • Gebet: Ein Muslim betet fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und nachts). Er wendet sich dabei in Richtung Mekka, in Gedenken an den Ort, an dem Mohammed die Offenbarung erfuhr.
  • Ramadan: Während des Fastenmonats Ramadan verzichten die Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Ausgenommen sind Schwangere, Reisende, Kinder, Kranke und Reisende, die aber nach Möglichkeit eine soziale Ersatzleistung erbringen sollten.
  • Sozialsteuer: Vorgeschriebene Sozialleistung (Errichtung von Almosen), im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.
  • Pilgerfahrt nach Mekka: Einmal in seinem Leben sollte ein Muslim nach Mekka reisen. Danach darf er den Ehrentitel „haddsch“ tragen

Kommunikation/Geschäftsverhandlungen:

  • Iraner sind stark beziehungsorientiert und beginnen geschäftliche Verhandlungen erst einmal mit ausgiebigen „privaten“ Gesprächen.
  • In Bezug auf die deutsche Pünktlichkeit, sollte man sich auf das polychrone Zeitverständnis einlassen. Als Europäer oder gar als Deutscher sollte man immer pünktlich zu Geschäftsterminen erscheinen, da dies erwartet wird.
  • Direkte Konfrontation auf jeden Fall vermeiden, um den Partner nicht in seiner Ehre zu verletzen und vor allem, um sein Gesicht zu wahren!
  • Ausgeprägte Mimik und Gestik im Gespräch vermeiden.
  • Zum Smalltalk eignen sich Themen wie aktuelle gesellschaftliche oder wirtschaftliche Themen, Wetter, Literatur, Kunst oder Fußball. Grundsätzlich sollte Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden. Auf keinen Fall Fragen stellen, von denen keine Antworten zu erwarten sind oder das Gegenüber in Verlegenheit bringen könnten. Unwissenheit bedeutet Gesichtsverlust!
  • Ab dem zweiten Geschäftstreffen sind kleine Geschenke (z.B. Füller oder Schokolade aus Europa, niemals Alkohol) auch für die Sekretärin gern gesehen. Die Übergabe sollte immer nach der Besprechung erfolgen, damit die Gabe nicht als Bestechung missverstanden wird.
  • Freundlichkeit, Höflichkeit, mehrmaliges Bedanken sowie Wertschätzung gegenüber dem Geschäftspartner öffnet viele Türen.
  • Bei Ihrer Terminplanung berücksichtigen Sie bitte, dass der Donnerstag und der Freitag im Iran das Wochenende sind.
  • Während des Ramadan oder in den iranischen Neujahrferien sind Geschäftstermine eher nicht angebracht.

Hierarchie:

Verhandlungen und Vereinbarungen sollten immer mit dem Entscheidungsträger, also dem Ranghöchsten, getroffen werden. Nachgestellte Mitarbeiter haben keine abschließenden Befugnisse.

Begrüßung/Anrede:

  • Unter Männern erfolgt ein kurzer Händedruck. Damen werden kaum beachtet noch begrüßt, da der Islam verbietet, Frauen zu berühren. Falls die Dame die Hand reicht, ist es ein Zeichen ihres Selbstbewusstseins und der Händedruck kann erwidert werden.
  • Längerer Körperkontakt ist sowieso tabu.
  • Das Siezen und die Anrede mit Titel sind obligatorisch.
  • Der Austausch von Visitenkarten ist wichtig!
  • Ein wenig Farsi zu können, bricht das schnell das Eis. Das Gegenüber erkennt das Interesse an ihm und seiner Kultur. „Haaletun tshetore“ = „wie geht es Ihnen“ oder „Salaam“ = „Hallo“ reicht schon für den Einstieg in den obligatorischen Smalltalk.

Geschäftsessen:

  • Geschäftsessen beginnen nach längeren Gesprächen bei Tee und Obst erst gegen ca. 21 Uhr.
  • Iraner sind sehr gastfreundlich. Die Höflichkeit erfordert, dass Sie erst nach mehrmaligen Einladungen annehmen.
  • Ein kleines Präsent aus der Heimat ist immer gern gesehen. Auch Blumen, aber bitte keine gelben.

Bekleidung:

  • Herren tragen Anzug mit Hemd und Krawatte, auch bei großer Hitze.
  • Damen kleiden sich mit Hosenanzug oder Kostüm mit einem längeren Rock, wenig Schmuck und dezent geschminkt. Und immer die Haare mit einem Tuch bedecken!

Allgemeines:

Im Gegensatz des bei uns üblichen Zuganges zum Internet, sind im Iran zahlreiche Webseiten, Netzwerke und diverse Nachrichtenportale gesperrt.

Italien

1. Allgemeine Informationen:

Kriterien Staat: Italien Zum Vergleich: Deutschland
Genaue Bezeichnung
Hauptstadt
Amtssprache
Währung
Zeitzone
HDI/Rang von 189
Human Development Index
Italienische Republik
Rom
Italienisch,
regional: Deutsch, Französisch, Slowenisch
Euro/EUR
MEZ
29
Bundesrepublik Deutschland
Berlin
Deutsch
Euro/EUR
MEZ
4
Bevölkerungszahl 60.359.546/2019 82.740.888/2017
Fläche (km²) 302.073 km² 357.580 km²
Einwohner (km²) 199,8 Einwohner pro km² 231 Einwohner pro km²
Ethnien (%) Italiener 94%
Sarden 2%
Sonstige 4%
Ausländeranteil 8,7 % in 2019
Deutsche. Menschen mit Migrationshintergrund: 22,5 %. Nationale Minderheiten: Sorben, Dänen, Sinti und Roma, Friesen
Religion (%) Katholiken 89 %, Muslime und Orthodoxe je 2 %, Protestanten u. a. 1 % Katholisch 27,1 %. Evangelisch 24,9 %. Muslime 5,2 %. Andere 4 %. Konfessionslos 38,8 %
Indikatoren Pressefreiheit von 180 Platz 41 Platz 3
Lesefähigkeit
> 15 Jahre
99,2 % 99,9 %
Regierungsform parlamentarische Demokratie mit Zweikammersystem Parlamentarische Demokratie
Staatsform Parlamentarisch-demokratische Republik Parlamentarische Bundesrepublik
BIP/Einwohner US $ 31.997 /2017 44.769/2017
Hafenstädte Größte Container-Umschlagsplätze sind die Häfen Genua und Gioia Tauro. Wichtigste Militärhäfen sind La Spezia und Tarent. Die drei umschlagstärksten Nordseehäfen in Deutschland sind Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Der wichtigste Ostseehafen ist Rostock.
Nachbarstaaten Österreich
Schweiz
Frankreich
Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, Österreich, Polen, Tschechien
Zusammengefasste Geburtenziffer (Kinder) 1,35/2016 1,5/2016
Lebenserwartung von Männern bei Geburt (Jahre) 80,3/2016 78,3/2016
Lebenserwartung von Frauen bei Geburt (Jahre) 84,9/2016 83,1/2016
Erwerbsquote %
Erwerbslosenquote (%)
48,6/2017
11,3/2017
60,5/2017
3,7/2017
Öffentliche Bildungsausgaben
(% d. BIP)
4,1/2014 4,9/2014
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (% d. BIP) 1,3/2016 2,9/2016
Internetnutzer
(je 100 Einw.)
61,3/2017 84,4/2017
Internet-Kürzel: .it .de
Mobilfunkverträge
(je 100 Einw.)
141,3/2017 129,1/2017
Internat. Tel. Vorwahl: +39 +49
Einfuhr aus Deutschland
US $
73.734,5 Mill./2017 1.173,6 Mrd./2017
(Wareneinfuhr insgesamt)
Ausfuhr nach Deutschland
US $
62.814,1 Mill./2017 1.450,2 Mrd./2017
(Warenausfuhr insgesamt)

2. Feiertage/Festtage:

1. Januar Neujahr
6. Januar Epiphanias
März / April Ostern
Der Ostersonntag richtet sich nach dem Mondkalender und ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr
04. April 2021 – 17. April 2022 – 09. April 2023
25. April Tag der Befreiung, Erinnerung an den Widerstand gegen den Faschismus
1. Mai
Mai/Juni
Tag der Arbeit
Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also am 39. Tag nach Ostersonntag gefeiert
13.Mai 2021 – 26. Mai 2022 – 18. Mai 2023
Pfingsten wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also am 49. Tag nach Ostersonntag gefeiert.
23. Mai 2021 – 5. Juni 2022 – 28. Mai 2023
2. Juni Tag der Republik (Ausrufung der Republik) Nationalfeiertag
15. August Maria Himmelfahrt
1. Nov. Allerheiligen
8. Dez. Mariä Empfängnis
25./26. Dez. Weihnachten

3. Geschichtliche Daten:

753 v. Chr. Rom wird gegründet
ca. 200 v. Chr. Rom steigt zur Weltmacht auf
395 Spaltung des römischen Reichs in Byzanz u. Rom
962-1806 Heiliges Römisches Reich deutscher Nation
1796 Frankreich besetzt Italien
1860 Einheit von Italien
1914 Im 1. Weltkrieg gegen Deutschland u. Österreich
1922 Mussolini übernimmt die Macht
1939 Albanien wird besetzt
1940 Verbündeter von Deutschland im 2. Weltkrieg
1943 Absetzung von Mussolini
1948 Gründung der Republik mit neuer Verfassung
1949 Gründungsmitglied der NATO und des Europarats
1955 Mitglied der Vereinten Nationen
1957 Gründung der EWG („Römische Verträge“)
1976-79 Andreotti-Regierungen unter Duldung der Kommunistischen Partei
1992 Korruptionsskandale um Finanzierungspraktiken der Parteien, führen
1993 zur Auflösung der DC, Wahlrechtsreform, Bildung neuer Parteien
1994 Wahlsieg von Berlusconis als Ministerpräsident „Forza Italia“
1995 „Technikerregierung“ unter Premierminister Dini
1996 Wahlsieg Prodi, Mitte-Links-Bündnis („Ulivo“)
1998 PM D’Alema, erstmals ein ehem. Kommunist als Regierungschef
1999 Beteiligung am Kosovo-Konflikt
2001 Wahlsieg Berlusconis mit „Forza Italia“
2003 Italien sendet rund 3.000 Soldaten in den Irak
29.11.2004 Unterzeichnung des EU-Verfassungsvertrages in Rom
2006 Giorgio Napolitano wird Staatspräsident.
Silvio Berlusconi tritt zurück, Romano Prodi neuer Regierungschef.
Italienische Truppen ziehen sich aus dem Irak-Krieg zurück.
2008 Nach verlorener Vertrauensabstimmung tritt Prodi zurück.
Berlusconi bildet sein 4. Kabinett. Ein Gesetz wird verabschiedet, welches den vier höchsten Staatsämtern Immunität zusichert. (Besonders hilfreich für Berlusconi).
2009 Berlusconi wird Präsident der neu gegründeten Partei PdL.
Das Verfassungsgericht annulliert das Immunitätsgesetz (schlecht für Berlusconi).
2011 Volksabstimmung: die seit 1990 stillgelegten Kernkraftwerke werden nicht wieder angefahren.
Schwere Finanz- und Wirtschaftskrise: es werden große Sparpakete verabschiedet.
Prof. Dr. Marius Draghi wird Präsident der Europäischen Zentralbank.
Ministerpräsident Berlusconi tritt zurück. Übergangskabinett mit Prof. Dr. Mario Monti.
2012 Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia kentert vor der Insel Giglio und fordert 32 Todesopfer.
2013 Giorgio Napolitano bleibt Staatspräsident.
Berlusconi wird wegen Steuerbetrug rechtskräftig verurteil. Deswegen wird er auf dem Senat ausgeschlossen und verliert seine Immunität.
2014 Matteo Renzi wird neuer Ministerpräsident.
Ein Vertrauter von Berlusconi wird zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er als Mittelsmann zwischen Berlusconi und der Mafia fungierte.
2015 Staatspräsident Giorgio Napolitano tritt aufgrund seines hohen Alters zurück. Sergio Mattarella wird Nachfolger.
Die Flüchtlingsströme laufen über das Mittelmeer Richtung Italien. Viele Boote sind gesunken, es sind in 2015 mindestens 2000 Tote zu beklagen.
2016 Italien ist dem Ansturm der Flüchtlinge kaum gewachsen. Selbst die Erlaubnis, Flüchtlinge in andere EU-Länder zu verteilen kann nicht umgesetzt werden.
Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien: in 2014 waren es 170.100, davon haben 64.886 einen Asylantrag gestellt. In 2015 dann 153.842 Boots-flüchtlinge, von denen 83.970 einen Asylantrag stellten.
Renzi stellt Verfassungsreform vor, die Größe und Entscheidungsmacht des Senats reduzieren soll. Ein Referendum bringt eine Niederlage und Renzi erklärt seinen Rücktritt.
Die nue Regierung wird von Ministerpräsident Paolo Gentiloni geführt.
2017 Über das Mittelmeer nach Italien sind in 2016 bereits 181.436 Personen geflüchtet.
2018 Nachdem Ende 2017 das Parlament aufgelöst wurde, wird erstmals eine Frau, Elisabetta Alberti Casellati, Präsidentin des Senats.
Giuseppe Conte wird Minsterpräsident.
2019 Die Flüchtlingsströme nach Italien reißen nicht ab.
2020 Die Coronavirus-Pandemie führt auf der ganzen Welt zu einer hohen Zahl von Todesfällen. In Italien sind bis Anfang Mai bereits knapp 28.000 Personen verstorben (im Vergleich: USA ca. 63.000, in Deutschland ca. 6.500)

4. Helden:

  • Romulus und Remus nach der römischen Mythologie die Gründer der Stadt Rom (zu Romulus) im Jahre 753 v. Chr. Sie waren nach der Sage die Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia.
  • Gaius Iulius Caesar (*13. Juli 100 v.Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. ebd.) römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Der patrizischen Familie der Julier entstammend, absolvierte er die Ämterlaufbahn und gelangte durch ein Bündnis mit dem reichen Marcus Licinius Crassus und dem erfolgreichen Militär Gnaeus Pompeius Magnus im Jahr 59 v. Chr. zum Konsulat. In den folgenden Jahren ging Caesar als Proconsul in die nördlichen Provinzen Illyrien und Gallia Cis- und Transalpina, von wo aus er in den Jahren 58-51 v. Chr. ganz Gallien bis zum Rhein eroberte. Im anschließenden römischen Bürgerkrieg (49-45 v. Chr.), in dem er sich gegen seinen ehemaligen Verbündeten Pompeius und dessen Anhänger durchsetzte, führte er das Ende der Republik herbei, indem er sich zum Alleinherrscher ausrief. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer.
  • Giuseppe Garibaldi (*4.Juli 1807 in Nizza, † 2.Juli 1882 auf Caprera), Guerillakämpfer und einer der populärsten Köpfe der italienischen Einigungsbewegung zwischen 1820 und 1870. Er wurde auch „Held zweier Welten“ genannt. Diese Titulierung bezog sich auf seine militärischen Leistungen sowohl in Südamerika als auch in Europa.
  • Leonardo da Vinci (*15. April 1452 in Anchiano bei Vinci; † 2.Mai 1519 auf Schloss Clos Lucé, Amboise. Großer italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Ingenieur, Philosoph und Erfinder. Er gilt als der uomo universale„ der Renaissance.

5. Werte:

  • starke Familienorientierung (im Süden Italiens stärker als im industrialisierten Norden), eine soziale Verpflichtung gegenüber der Familie, aber auch der engsten Freunde, die normalerweise ein Leben lang anhält.
  • Nationalstolz
  • Die italienische Küche zählt zu der raffiniertesten und abwechslungsreichsten Europas
  • Höflichkeit, Anstand, Respekt und Wertschätzung gegenüber allen Mitgliedern der Gesellschaft.
  • „Bella Figura“: bezeichnet Kunst, gut dazustehen und nicht unangenehm aufzufallen oder gar andere bloß zu stellen. Ein gepflegtes, äußeres Erscheinungsbild ist unerlässlich, man benimmt sich freundlich und zivilisiert, ohne sich vor anderen Menschen zu blamieren. Entsprechend gehört es auch zur guten Sitte, dass man auch die anderen gut aussehen lässt und sie nicht in Verlegenheit bringt.

6. Was man auf alle Fälle beachten sollte:

Kommunikation:

  • Kritik und Konfrontationen bei Verhandlungen und auch ganz allgemein in Gesprächen sollten vermieden werden. Die gegenseitige Anerkennung und die Bezeugung von Respekt und Höflichkeit haben für die Italiener einen sehr hohen Stellenwert. Das kann sogar so weit führen, dass bei einer Stagnation oder bei Auftreten von Problemen eher neue Wege eingeschlagen werden, als nach Fehlern zu suchen oder Details zu überarbeiten. Die „bella figura“ eines Mitarbeiters (das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung durch ein sozial angemessenes Verhalten, der Achtung und Wahrung von Umgangsformen) eines Mitarbeiters oder eines Geschäftspartners wird nicht angetastet, sondern gewürdigt bis hin zur Verteidigung vor Dritten.
  • Ebenso Vorsicht bei ironischen und sarkastischen Äußerungen
  • Bei ersten Gesprächen bzw. im Small Talk sind Themen wie Religion, Politik, der 2. Weltkrieg, die Mafia und die Problematik Süditaliens absolut tabu. Ebenso sollte man sich nicht kritisch gegenüber der italienischen (Nationalstolz) oder der eigenen Kultur äußern. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen sollte man auf jeden Fall auch negative italienische Stereotypen, fragen nach dem Einkommen, Gespräche über Krankheiten und Katastrophen meiden.

Geschäftsessen:

  • Private Themen ominieren, sodass geschäftliche Ausführungen absolut nicht angebracht sind.
  • In Italien wird Cappuccino nur zum Frühstück getrunken!
  • Absolutes Rauchverbot in Restaurants
  • Die Bedienung weist einen freien Tisch zu
  • Eine Rechnung für den gesamten Tisch ist üblich, ein Auseinanderdividieren der einzelnen Beträge, wird von den Kellnern als Zumutung empfunden

Geschenke:

  • In der Regel werden in Italien Geschenke gern gesehen und auch angenommen. Doch sollte man nicht unbedingt weiße Chrysanthemen oder rote Rosen überreichen. Sie stehen immer in Verbindung mit dem Tod bzw. implizieren eine romantische Beziehung zur Beschenkten.
  • Spitze Gegenstände wie Messer, Brieföffner oder Stofftaschentücher werden mit dem Tod in Verbindung gebracht; ebenso schwarzes und goldenes Geschenkpapier. Die Farbe Purpur bedeutet Unglück.

Alltag und Freizeit:

Nacktbaden ist im Urlaubsparadies Italien nicht nur verpönt, sondern auch ausdrücklich verboten. So wird auch erwartet, dass sich Badegäste nur in den dafür vorgesehenen Umkleidekabinen umziehen.

Kleidung:

Lässige und unkonventionelle Kleidung werden nur in der Freizeit akzeptiert, sollte aber auf keinen Fall bei einem offiziellen Meeting getragen werden.

7. Besonderheiten:

(Sprache, Körpersprache, Kleidung, Rituale, Nationale Rivalitäten, Einstellung/Normen etc.)

Geschäftsverhandlungen/Kommunikation:

  • Die Vorstellung durch Dritte ist durchaus gebräuchlich und erleichtert die Einführung in eine bestehendes Netzwerk
  • Italiener arbeiten beziehungsorientiert, der Geschäftspartner wird als Persönlichkeit mit seinem gesamten Umfeld wahrgenommen (auch in der Geschäftswelt schaffen sich die Italiener eine Art Familie, die ähnlich wie die Familie die durch Zusammenhalt gekennzeichnet ist und gemeinsame Interessen nach außen hin vertritt). Während der ersten Kontaktaufnahme geht es vorwiegend um private Themen, die geschäftlichen Interessen treten erst einmal komplett in den Hintergrund. Für den Italiener ist entscheidend zu erfahren, ob der neue Partner vertrauenswürdig ist. Persönliche Netzwerke sind ein unverzichtbarer Bestandteil im Leben eines Italieners und nur er kann durch eine ausgiebige Prüfung entscheiden, ob ein Neuankömmling in dieses fragile und geschützte Netzwerk hineinpasst und integriert werden kann.
  • So beginnt eine erste Kontaktaufnahme in der Regel mit einem ausgiebigen Essen, bei dem der neue Partner ausgiebig „abgeklopft“ wird. Verläuft dieses Treffen positiv und im Interesse der Italiener, so steht einer beruflichen Zusammenarbeit nichts im Wege. Im weiteren Verlauf einer Geschäftsbeziehung wird aber der berufliche Bereich vom privaten ganz klar getrennt. Eine familiäre Atmosphäre ist den Italienern am Arbeitsplatz sehr wichtig, sodass es nach außen erscheint, als würden Arbeit und Freizeit ineinander übergehen. Doch auch wenn Italiener sich stark für ihr Umfeld interessieren, werden Arbeitskollegen oft erst nach langer Zeit des Miteinanders nach Hause eingeladen.
  • In Gesprächen ist der Italiener stets bemüht, eine harmonische Gesprächsführung zu erreichen. Verhandlungspunkte werden zwar gründlich ausdiskutiert, aber direkte und offene Kritik werden vermieden, um die positive Beziehung zum Partner zu erhalten und sein Gesicht zu wahren („bella figura“. So gilt es oft zwischen den Zeilen zu lesen (indirekter Kommunikationsstil), da eine direkte Kritik mit einem persönlichen Angriff gleichzusetzen ist.
  • Bei Verhandlung werden nicht sofort Sachthemen erörtert, sondern erst einmal ausgiebig Small Talk betrieben, auch hier wird keine offene Kritik angewandt
  • Einzelne Verhandlungspunkte werden gern ergänzt, der Italiener setzt auf eine kreative Gesprächsführung, in der eher neue Wege oder generelle Themen des Unternehmens erörtert werden, als festgefahrene Verhandlungen fortzuführen. In diesen Fällen ist viel Zeit und Geduld angebracht.
  • Zeitangaben bzw. Zielvorgaben werden eher selten eingehalten und der Italiener bietet immer diverse Lösungen und Ziele an. Das bedeutet konkret, dass man in Italien sowohl ein paralleles Zeitverständnis als auch eine solche Arbeitsweise hat.
  • Pünktlichkeit wird sehr variabel ausgelegt und hat einen untergeordneten Stellenwert. Verspätungen zu Treffen sind die Normalität und auch das Verschieben von Terminen ist nicht unüblich. Das hat aber auch zur Folge, dass Italiener Abgabetermine erst in letzter Minute einhalten. Termindruck bringt sie nicht aus der Ruhe, Probleme werden erst zum Schluss angegangen und es wird gern improvisiert.
  • Nach erfolgreichem Abschluss eines Geschäfts macht es einen guten Eindruck, sich bei den beteiligten Mitarbeitern mit kleinen Geschenken zu bedanken. Ebenso kann man sich zu Weihnachten mit der Versendung von Grußkarten wieder in Erinnerung bringen.

Hierarchien:

  • Die Italiener unterliegen strengen Hierarchien, das beginnt schon in der eigenen Familie. Primär ist die Gruppenzugehörigkeit sehr wichtig und die Familie stellt die wichtigste Gemeinschaft dar (Beziehungsnetzwerken, sowohl die familiären als auch die gesellschaftlichen, haben eine größere Bedeutung als das z.B. staatliche Regeln).
  • Viele Firmen sind gründergeführte Firmen und als solche setzen Firmengründer alles daran, ihre Macht zu erhalten
  • Vorherrschen patriarchalische Züge à Der Vater ist das Oberhaupt der Familie
  • In Betrieben und Unternehmen wird die Macht des Chefs bzw. die des Ranghöchsten bedingungslos anerkannt. Sie werden über jedes Detail im Betrieb informiert und haben die Entscheidungsgewalt. Auch wenn es in Betrieben mehrere Führungsebenen gibt, ist es nicht ungewöhnlich, dass im Nachhinein Entscheidungen der unteren Führungsriege durch den Ranghöchsten wieder verworfen werden. Das hat zur Folge, dass italienische Mitarbeiter ungern selbständig Entscheidungen treffen (à Befolgen eines autoritären Führungsstils) und auch keine offene Kritik an den Vorgesetzten anbringen (à “bella figura“)
  • Für den beruflichen Aufstieg bedeutet dies, dass Berufseinsteiger auch nur über Beziehungen weiter kommen können. Dem Ruf und dem persönlichen Kontakt wird mehr Bedeutung beigemessen als z.B. Diplome oder Zeugnisse.
  • Bei Begrüßungen oder Verabschiedungen von Vorgesetzten ist zu beachten, dass man nie Floskeln wie z.B. Ciao benutzt, diese sind nur dem vertrauten, familiären Umfeld vorbehalten
  • Geschäftliche Angelegenheiten sollten mit einem Ranghöheren nicht außerhalb seiner Büroräume geklärt werden, im Bedarfsfall einen Termin vereinbaren

Begrüßung/Anrede:

  • Normalerweise begrüßt man sich mit einem kräftigen und wohlgesinnten Händedruck, eine gleichzeitige Berührung des Gegenübers ist nichts Ungewöhnliches, da Italiener eine geringere Körperdistanz haben als z.B. Nordeuropäer. Auch sind Mimik und Gestik weitaus ausgeprägter.
  • Kennt man sich näher, werden Frauen mit einem Kuss auf die Wangen begrüßt.
  • Die klassischen Begrüßungsworte sind „buon giorno“ (Guten Morgen) oder „buona sera“ (guten Abend).
  • Small Talk wird in allen Bereichen des täglichen Lebens ausführlich nachgegangen, gilt es doch als angenehme Art, seine Mitmenschen kennen zu lernen und ihn nach seiner Herkunft oder die Gründe seines Aufenthaltes zu befragen. Gute Themen, um ein Gespräch zu beginnen sind auch die italienische Architektur, Kunst und Filme, Fußball, die italienische Küche, Landschaft und Oper.
  • Im Geschäftlichen Bereich ist es empfehlenswert, sich bei einem ersten Treffen durch eine dritte Person einführen und vorstellen zu lassen. Die Vorstellung erfolgt unter Nutzung aller akademischen Titel sowie Ehrentitel zusammen mit dem Familiennamen, wobei auch eine Person ohne akademischen Grad mit „Dottore“ angeredet werden kann, um ihr besonderen Respekt entgegen zu bringen. Die klassische Anrede lautet ansonsten „Signora“ (Frau) und „Signore“ (Mann) plus Familienname. Man selbst stellt sich mit vollem Vor- und Familiennamen vor.
  • Der Austausch von Visitenkarten ist sehr wichtig und auch hier sollten alle Titel erwähnt werden!
  • Das „Du“ ist sehr schnell gebräuchlich, hat aber nicht den Stellenwert, wie z.B. in Deutschland. Auch werden Hierarchien dadurch nicht gemindert, eine ranghöhere Person kann z.B. eine andere Person durchaus duzen, während sie selbst gesiezt wird. Immer geläufiger wird auch die Anrede „Sie“ plus Vorname.

Geschäftsessen:

  • Wie bereits erwähnt beginnt eine Geschäftsbeziehung häufig mit der Einladung zum Essen, um sich erst einmal kennen zu lernen. Für diese Essen sollte man Zeit einplanen, die Dauer eines Arbeitsessens während der Mittagszeit kann durchaus 3 Stunden betragen.
  • Zum Essen wird reichlich Wein oder auch Wasser gereicht. Beim Genuss von Wein ist darauf zu achten, eine Gesellschaft niemals im angeheiterten Zustand zu verlassen („bella figura“)
  • Im Verlauf des Tages wird Espresso getrunken, nicht wie fälschlicherweise angenommen Cappuccino (den trinken Italiener eigentlich nur zum Frühstück -mit Brioche oder Cornetto zum Eintunken).
  • Die Speisenfolge ist stets: Aperitivo, Antipasto, Primo, Secondo, Dolce und Brot zum Essen.
  • Auch beim Essen ist die bella figura von großer Bedeutung: Spaghetti werden in Italien nicht mit Gabel und Löffel gegessen. Bei Unsicherheiten lieber pasta bestellen, die leichter zu essen ist.
  • Eine Einladung nach Hause ist eine besondere Ehre und in der Regel kann viel Zeit vergehen, wenn diese erfolgt (selbst unter Italienern). Als Geschenk dürfen Blumen (in ungerader Anzahl und in Folie verpackt), Pralinen, edler Wein, Spezialitäten aus der Heimatregion oder etwas Süßes zum Dessert mitgebracht werden.

Kleidung:

  • Italiener sind sehr modebewusst und legen sehr viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres (Statistisch gesehen legen die Italiener in Europa den größten Wert auf Körperpflege)
  • Männer tragen im Geschäftsleben einen dunklen Anzug, mit Hemd und Krawatte und eleganten Schuhe (doch Vorsicht: braune Schuhe sind zwar ein klassisches italienisches Business-Outfit, doch es wird ein bestimmter Braunton bevorzugt!)
  • Die Frauen tragen klassische Kostüme oder Twinsets (auch mit Hosen) in dezenten Farben. Strumpfhosen werden auch im Sommer getragen!
  • Ein legeres Outfit wie Jeans, Pullover und T-Shirt werden zu offiziellen Anlässen nicht gern gesehen und sind ein Makel im Erscheinungsbild (auch hier der Ausdruck der „bella figura“)

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